Nordseeküste Rømø- Hanstholm

Nach dem wir in den vergangenen zwei Tagen die Insel Rømø erkundet haben, geht die Fahrt von Rømø nach Hanstholm an der Nordseeküste entlang. Viele Sehenswürdigkeiten sind zu erkunden.

Schon nach kurzer Zeit erreichen wir Ribe, die älteste Stadt Dänemarks. Auf dem Parkplatz Süd können wir komfortabel unser Wohnmobil parken. 

Im mittelalterlichen Stadtkern sind viele historische Gebäude in beeindruckend gutem Zustand erhalten. Ein Spaziergang durch die alten Gassen führt über Kopfsteinpflaster an schiefen Häusern vorbei, die neugierig auf ihre Geschichte machen. Am liebsten möchte ich überall klingeln und einen Blick in die Häuser werfen. Einige Hoftore sind geöffnet, so dass der Besucher in die prächtigen Innenhöfe schauen kann. Die Atmosphäre in dieser Stadt ist einzigartig, hier spüren wir vergangene Zeit und fast fühlen wir uns in das Mittelalter versetzt. Ich erwische mich Bilder vor Augen zu haben, die das Treiben damaliger Zeit ausmalen. Frauen in langen Röcken und Weidekörben im Arm, Bauern die ihre Ware feilschend anbieten, Kinder, die schreiend über den Markt laufen.

Wir benötigen nur anderthalb Stunden für diesen Stopp und fahren danach weiter um den westlichsten Punkt Dänemarks zu besuchen.

Der Strand von Blåvand zählt zu den schönsten Stränden Dänemarks. Diese Region ist besonders bei Urlauben beliebt und dem entsprechend gut besucht. Der Trubel im Ort ist nichts für uns und so durchfahren wir zügig die Touristenmeile, um die Landspitze Blåvands Huk zu erreichen. Hier steht der Blåvandshuk Fyr. In der große Dünenlandschaft setzt sich der 39 Meter hohe Turm attraktiv in Szene.

Immer wieder werden wir an der dänischen Westküste mit der Geschichte des Zweiten Weltkrieges konfrontiert. Auch hier um Blåvand sehen wir gut erhaltene Bunker des Atlantikwalls. Mit dem Bau der Bunkeranlage wurde 1944 durch Soldaten der deutschen Kriegsmarine, Zwangsarbeiter und dänische Firmen begonnen. Bis heute sind sie Zeitzeugen einer schrecklichen Vergangenheit.

Das Zentrum des kleinen Ortes ist nicht so überlaufen wie die Touristenmeile am Blåvand Strand. Wir fühlen uns etwas wohler, auch weil wir einen gut ausgestatteten Campinglatz unweit des Strandes finden. Das Wetter zeigt sich langsam von der herbstlichen Seite. Sturm und Regen sind angekündigt. Auf diesem Campingplatz stehen wir fest auf einer Wiese und müssen nicht befürchten uns festzufahren. 

Am Abend nutze ich die letzten Minuten der blauen Stunde und freue mich wie ein kleines Kind gerade noch das gute Licht einfangen zu können. Dafür werde ich auf dem Rückweg von einem Wolkenbruch völlig durchnässt.

Am kommenden Tag sitzen wir im Wohnmobil fest. In der Nacht stürmt es und wir lernen zum  ersten Mal den Unterschied zur holländischen Küstenregion kennen. Das Meer ist noch wilder, die Herbststürme unangenehmer. Bei dem Versuch einen kleinen Spaziergang am Strand zu unternehmen, fliegen uns die Sandkörner heftig in das Gesicht. Ich bange um meine Brillengläser. Schnell gehen wir zum Wohnmobil zurück und machen es uns gemütlich. Zum ersten Mal probieren wir die kalorienhaltigen Köstlichkeiten Dänemarks aus. Die Kuchenstücke sind lecker, aber ein nächstes Mal wird es in diesem Urlaub nicht geben. Sie sind zu fett. Es ist einfach zu viel Arbeit die Fettzellen wieder abzurennen. Genießen können wir trotzdem, aber nur in Maßen.

Die Nacht ist unruhig, ein kleiner Vorgeschmack auf die nächtlichen Herbststürme am Strand von

Hvide Sande, das nächste Ziel unserer Reise.

Während unserer Fahrt von Henne Strand wollen wir einige Stopps einlegen, um einen kleinen Eindruck über Hvide Sande zu bekommen. Regen und Sturm machen es unmöglich aus dem Auto zu steigen. So verpassen wir das Naturschutzgebiet Tipperne, welches am Südende des Ringkobing Fjordes liegt.

Wir fahren bis zum Lyngvig Camping durch.

Inmitten einer spektakulären Dünenlandschaft zwischen Nordsee und Ringkøbing Fjord liegt der Nr. Lyngvig Camping. Campingplätze gibt es unzählige in der Region. 

Jetzt im Herbst ist der Strand wenig besucht. Vergleichen wir es mit dem in der Nähe liegenden Küstenort Søndervig, ist es hier im Oktober beschaulich ruhig. 

Nach unserer Ankunft hört es auf zu regnen. Wir laufen zum Strand. Ein Betreten ist bei diesem Sturm unmöglich. Der Wind ist so stark, dass ich fast über meine eigenen Beine stolpere.

Es geht wieder in den sicheren Hafen des Wohnmobils. 

In der Nacht legt sich der Sturm und am folgenden Morgen erstrahlt die Sonne, als wenn nichts gewesen wäre. Ist das nicht fantastisch? Ich fühle mich großartig und ziehe im Morgengrauen die Jacke über mein Schlafzeug, schlüpfe in die Gummistiefel und krabble in die Dünen des Campingplatzes hinauf. Das sind Momente, die mir Erholung und Freude bringen. Ich habe meine Ruhe, alles schläft und ich genieße. So ist Urlaub. 

Voller Energie kehre ich zum Wohnmobil zurück. Burckhard kennt das schon, früh kommen mir die besten Ideen. So verlängern wir unseren Aufenthalt und gehen den Tag gemütlich an.

Die Fahrräder werden zusammengebaut und wir starten unsere kleine Fahrradtour, um den Fjord zu erreichen, der Hafen ist unser Ziel. Das erweist sich im ersten Moment schwierig. Mehrmals biegen wir in Nebenwege ein und entdecken schöne Plätze, die wir sonst nicht gesehen hätten.

Wir kennen uns in der Gegend nicht aus und finden nur durch Zufall den Fischereihafen von Lyngvig. Wir sind verzaubert von diesem Ort. 

Die Tour führt vorbei an der Lyngvig Kirke weiter nach Søndervig.

Richtig begeistert sind wir von Søndervig nicht und es zieht uns wieder zu unserem Wohnmobil.

Fazit

Lyngvig, der Ort zwischen Nordsee und Fjord lässt unsere Herzen höher schlagen. Eine wunderschöne Landschaft, eingebettet von großen Dünen, umgeben von Nordsee und dem Ringkøbing Fjord. Ein beeindruckender Ausschnitt typischer dänischer Küstenlandschaft. 

Zum Thema schönste Strände in Dänemark ist meine persönliche Meinung, dass es im Auge des Betrachters liegt und auf die Bedürfnisse des Besuchers ankommt.

Nach 3 Nächten verlassen wir Lyngvig. Unser erstes Ziel am frühen Vormittag ist der dekorative Bovbjerg Fyr. Nicht nur der Turm ist sehenswert, sondern auch die schöne Steilküste.

Danach geht es weiter die Küste entlang, bis wir Vorupør erreichen.

Vorupør ist ein kleines Fischerdorf etwa 20 km westlich von Thisted. Der Fischfang spielt seit vielen Generationen eine große Rolle. Heute ist es der Tourismus, der einen wesentlichen Beitrag zur lokalen Entwicklung leistet. Eine 310 m lange Mole schützt den Bootslandungsplatz gegen die vorherrschenden Winde ab

Ein kleiner Umweg bringt uns nach Øsløs. Hier finden wir einen Campingplatz, der fast direkt am Limfjord liegt. Wir wandern am Fjord entlang und Dänemarks Landschaft zeigt für uns wunderschöne neue Facetten. 

Wir machen heute früh die Augen auf und die Sonne scheint. Das Licht im Norden ist ein Traum. Es tut gut und so gehen wir voller Energie den Tag an. Gestern Abend haben wir durch Recherchen mitbekommen, dass sich Nordeuropas größtes Vogelschutzgebiet "Vejlerne" in unmittelbarer Nähe befindet. Da es sich um ein Vogelschutzgebiet handelt, erhalten Menschen keinen Zugang, aber die Vögel können von Dämmen und Beobachtungstürmen aus betrachtet werden. Das machen wir dann auch.

In Hanstholm drehen wir eine Runde, sehen uns den Strand an und fahren weiter Richtung Jammerbucht.

In Hanstholm befindet sich Nordeuropas größte Festungsanlage aus dem Zweiten Weltkrieg.

https://bunkermuseumhanstholm.dk/de/