Anfang des Jahres besuchten wir wieder die niederländische Küste. Auf einem langen Spaziergang entdeckten wir am Informatiecentrum Grevelingen am Brouwersdam Skulpturen von Flamingos. Etwas ungläubig erfahren wir durch Zufall, dass sie an der niederländischen Küste überwintern sollen. Das macht uns neugierig und wir suchen im Internet nach näheren Informationen. Zwischen Bruinisse und Battenoord finden die Vögel zwischen Oktober und März einen idealen Lebensraum, um im kalten Winter Mitteleuropas zu leben.
Ich bin gespannt wie lange sich die Flamingos im Grevelingenmeer noch wohlfühlen werden.
Das Ökosystem des Sees zwischen Schouwen-Duiveland und Goeree-Overflakkee ist stark betroffen, seit der ehemalige Meeresarm in den 70er Jahren vollständig geschlossen wurde. Auf der Nordseeseite liegt der Brouwersdam, auf der Oosterschelde der Grevelingendam. Aufgrund von Sauerstoffmangel gibt es immer weniger Fische, Pflanzen und andere Arten. Bis zum Jahr 2024 soll Im Brouwersdam ein 300 Meter langer Durchlass geschaffen werden. Das Meerwasser kann dort ein- und ausströmen und dadurch die Wirkung von Ebbe und Flut erzeugen. Dies führt zu einem Unterschied des Wasserstandes von 30 bis 50 Zentimetern. Die Erwartung ist, dass mit diesem Eingriff die Vielfalt der Flora und Fauna zunehmen wird. Flamingos lieben das stehende Wasser und mögen keine Konkurrenten, die ihnen Futter streitig machen. Werden die Flamingos durch die kommenden Tiere gestört? Wenn es mehr Konkurrenz für die Nahrungsaufnahme gibt, könnte es sein, dass sich die Vögel entscheiden, einen anderen Ort für den Winter aufzusuchen.
Es bleibt spannend. Wir wollen in den kommenden Jahren die Entwicklung beobachten und darüber berichten.
Informationen über Herkunft und Lebensraum der Flamingogruppe am Grevelingenmeer findest du in meinem neuen Artikel.
