Der Parc Natural Es Trenc-Salobrar ist ein Feuchtgebiet in der Gemeinde Campos.
Eine Fläche von knapp 1500 ha ist Natur- und Vogelschutzgebiet. Das ökologisch und landschaftlich sehr wertvolle Küstensystem teilt sich in zwei Bereiche auf.
Vielen Touristen ist das Natuschutzgebiet durch den viel besuchten schönsten Strand Mallorcas bekannt. Er entzückt bei Sonnenschein seine Besucher mit kristallklarem und türkisfarbenem Wasser.
Meine Erwartungen bei unserem Besuch sind dementsprechend hoch. Der Strand ist heute nur ein Ziel auf unserer Wunschliste. Wir sind auf der Suche nach Flamingos, das ist mein größter Wunsch auf dieser Reise. Ich möchte Flamingos in freier Natur erleben.
Hinter dem langgezogenen Naturstrand liegen Brackwasserlagunen und Sumpfgebiete die ein idealer Aufenthaltsort für seltene Vogelarten sind. Kiefer und Wacholderbüsche, Stranddistel, Zamarrilla bieten über 170 Vogelarten einen idealen Lebensraum. Wir fahren über die Ma-6040 zum berühmten Strand. Der große Parkplatz ist kaum besetzt, wir zahlen am Kassenhäuschen 4 Euro um dort stehen zu dürfen. Einen Vorteil hat der Besuch dieses Naturschutzgebietes im Winter auf jeden Fall, der Strand ist wenig besucht. Wir überwinden die Dünen und stehen direkt vor dem schmalen kilometerlangen Strand.
Eine schöne Bucht die mit Seetang bedeckt ist. Erst bei Sonnenschein und ruhigem Wasser zeigt dieser seine wahre Schönheit. Wirklich schade, dass wir das nicht erleben dürfen.
Wir spazieren durch den weißen Sand und gehen relativ schnell zu unserem eigentlichen Ziel des heutigen Tages über. Wir suchen Flamingos. Unweit vom Parkplatz befindet sich eine Brackwasserlagune durch die ein kurzer Wanderweg führt. Wir werden schnell fündig und entdecken 3 Flamingos.
Ich habe die Flamingos über 2 Stunden beobachtet. So nah sind wir ihnen nirgendwo auf der Insel wieder gekommen.
Weit hinten im Feuchtgebiet Salobrar de Campos sehen wir eine große Gruppe Flamingos. Unerreichbar finden sie Schutz im Naturgebiet. In diesem wertvollen Ökosystem finden Vogelliebhaber ein wahres Paradies. Mit Ferngläsern können zu dieser Jahreszeit besonders große Flamingogruppen beobachtet werden. Sie waten weit hinten in den Feldern. Fern ab von Touristenströmen finden sie im hinteren Feuchtgebiet ideale Bedingungen um in Ruhe auf der Insel zu überwintern. Ihre schöne rote Farbe müssen sich Flamingos erst anfressen. Das Vorhandensein von Carotinoid-Pigmenten in den Krustentieren ist für sein rosa Gefieder verantwortlich. Im Laufe der Lebensjahre färben sich so die Federn der Flamingos tiefer ein.
Die „Ses Salines d’Es Trenc“ sind mit 150 Hektar die grössten Salinen auf Mallorca.
140 Salzfelder erstrecken sich über eine Fläche von 1,5 Quadratkilometer. Wenn die Temperaturen auf Mallorca steigen wird im Frühjahr das Salzbecken systematisch über einen längeren Zeitpunkt von Feld zu Feld geflutet. Das Auskristallisieren des Salzes dauert bis Ende August und Anfang September. Die Schotten werden geschlossen. Am Ende eines langen Prozesses kann die dabei entstandene dicke Salzschicht geerntet werden.
Der Parc Natural Es Trenc-Salobrar ist ein hochinteressantes ökologische System. Es wäre schön, wenn jeder Besucher die Zusammenhänge erkennt. Erst dann ändert sich das Verständnis bei vielen Menschen, warum der Besucheransturm rund um das Naturschutzgebiet in Grenzen gehalten werden soll. Eine Reihe von Schutzmaßnahmen um den Naturstrand Es Trenc soll helfen, dieses empfindliche Ökosystem zu schützen. Wie so oft auf Mallorca stehen sich die Interessen des Kommerzes und des Naturschutzes im harten Kampf gegenüber. Die Mallorquiner sind auf einem guten Weg ihr Land zu schützen. Mit jedem neuen Besuch der Insel kann der aufmerksame und interessierte Besucher Veränderungen feststellen. Das tut der Insel gut, sie ist einfach zu wunderschön um achtlos mit ihr umzugehen.
Es war ein toller Geburtstag, den wir am Abend gemütlich ausklingen lassen.