Sognefjellet

Heute wollen wir den höchsten Gebirgspass Nordeuropas, auf der Fv 55,  befahren. Die norwegische Landschaftroute zählt zu eine der schönsten Straßen Norwegens. Nach 100 km werden wir die Stadt Gaupne erreichen. Für unser Wohnmobil wird das eine erneute Herausforderung werden. Wir schrauben uns auf über 1400 Meter Höhe, um danach wieder auf 17 Meter über den Meeresspiegel bergab zu fahren. Die Fahrt startet in Lom. Dort besichtigen wir die Stabkirche und beginnen danach unsere Fahrt über den Pass.

Sognefjellet mit dem Wohnmobil
Stabkirche Lom
Sognefjellet mit dem Wohnmobil

Das Tal Bøverdalen zeigt sich mit üppiger Vegatation. Von den Bergen fällt das Wasser über hohe imposante Fälle und über breite Kaskaden. Charakteristisch für das Tal sind die alten Bauernhöfe. Viele stehen verlassen oberhalb der Berge.  

Reisebericht Wohnmobil Norwegen, Sognefjellet

Wer eine Wanderung auf den höchsten Berg Skandinaviens unternehmen möchte biegt etwa 19 km hinter Lom linker Hand auf eine Privatstrasse ab. Sie führt hinauf in Richtung Hochgebirgsregion Nationalpark Jotunheimen. Die Besteigung des 2469 Meter hohen Galdhøpiggen ist allerdings nicht einfach und nur in einer Seilschaft möglich, da der Pfad über einen Gletscher führt.

Reisebericht Wohnmobil Norwegen, Sognefjellet

Die hohe Sagasäule bei Elvester weckt unsere Aufmerksamkeit. Hier lohnt der Stopp, um die  Holzhäuser zu besichtigen. Der gesamte Hotelkomplex ist in privat geführter Hand der Familie Elveseter. Alte nachgebaute Häuser, schön anzusehen.

Reisebericht Wohnmobil Norwegen, Sognefjellet

Vegaskjelet

Vom Aussichtspunkt Vegaskjelet sehen wir die Gipfel des Skagsnebb und Steinetind in 2000 Meter Höhe.

Sognefjellet
Reisebericht Wohnmobil Norwegen, Sognefjellet

Wir erreichen das Tal Dumdalen. Wieder halten wir an, denn diese Landschaft beeindruckt mich besonders. Sie ist wilder, felsiger, üppiger und schöner, mit einer reichen Vielfalt an Pflanzen. Die Stille im Tal wird durch mächtigen Flusslärm unterbrochen, der durch das Tal donnert. Ich laufe ein kleines Stück durch das Tal, um es näher zu betrachten. Dabei entdecke ich durch Zufall das Schild "Dumdalsgrottene". Tatsächlich liegt direkt unter meinen Füßen eine kleine Grotte. Die Kalksteinhöhlen des Dumdalen unter den widerspenstigen Felsformationen, entstanden vor ungefähr 10000 Jahren, während der letzten Eiszeit.

Ich habe über Google Street View den kleinen Parkplatz gefunden.

https://goo.gl/maps/2YYFh5wksXdDzFeZ9

Der interessierte Leser findet sicherlich Wege, für sich daraus passende Informationen zu sammeln. Wir können nur empfehlen sich hier eine Pause zu gönnen und die Schönheit dieses kleinen Tales zu erkunden. Es müssen nicht immer große Wanderungen sein. Genau an dieser Stelle findet der Besucher eine wilde Landschaft Norwegens vor. Abseits vom Besucherstrom kommen wir der Landschaft näher. Hier finden wir die Zeit und Gelegenheit die Natur Norwegens kennenzulernen und nicht nur zu durchfahren. 

Gelegenheiten auf Norwegens Straßen spontan anzuhalten, finden sich nicht oft. Auf dieser Landschaftsroute sind viele Haltepunkte eingerichtet, die Möglichkeit sollte der Besucher ausreichend nutzen. Hier einfach nur schnell durchzurauschen wäre ein großer Fehler.

Reisebericht Wohnmobil Norwegen, Sognefjellet

Ich versuche von beiden Seiten mehr von der Höhle zu sehen, erreiche sie leider nicht tiefer. Das macht man dann doch besser mit Hilfe geführter Touren. 

Sognefjellet
Reisebericht Wohnmobil Norwegen, Sognefjellet

Überall liegen riesige Granitblöcke in der Landschaft. Der Stein sieht fast unscheinbar aus und zeigt seine schöne Struktur an den abgebrochenen glatten Flächen. Ich ärgere mich hinterher grün und blau, nicht einen ganz kleinen Stein für meine Sammlung mitgenommen zu haben.

Reisebericht Wohnmobil Norwegen, Sognefjellet

Es geht immer weiter nach oben und die Landschaft wird immer karger. 

 Sognefjellet
Reisebericht Wohnmobil Norwegen, Sognefjellet
Sognefjellet

Am Sognefjellet Sommarskisenter können wir den ersten interessanten Blick auf die Winterlandschaft dieses Passes werfen. Weit von uns entfernt sehen wir einen Gletscher.

Am Skisenter ist der höchste Punkt der Sognefjellvegens.

 Sognefjellet

Mefjellet

Auf dem Rastplatz Mefjellet befindet sich die Steinskulptur von Knut Wold. Ein weiteres Kunstwerk, das sich in die Reihe der Skulpturkunst auf den Landschaftsrouten einreiht. Uns interessiert die Gebirgslandschaft mit den noch schneebedeckten Bergen und vereisten Seen. Zur rechten Zeit scheint die Sonne und lässt die Umgebung erstrahlen. Der Gletschersee glitzert in der Ferne.

Für uns ist es einer der schönsten Aussichtspunkte auf dieser Landschaftsroute.

Sognefjellet
Sognefjellet
Sognefjellet

Nach dem Aussichtspunkt Mefjellet lohnt es sich aufmerksam nach einer Parkbucht zu suchen. Imposant scheinen die blauen eiskalten Seen in der Winterlandschaft.

Reisebericht Wohnmobil Norwegen, Sognefjellet
Sognefjellet

Von Lom haben wir uns zum höchsten Punkt auf 1434 über dem Meeresspiegel hinaufgeschraubt.

Sognefjellet

Nun geht es langsam Schritt für Schritt nach Gaupne. Wieder heißt es umsichtig zu fahren. Die Straße ist schmal, die Kante wenig gesichert. Eine falsche unkonzentrierte Bewegung hat zur Folge, dass Spiegel kollidieren oder ein Rad von der Straße rutscht. Leider erleben wir immer wieder Fahrer mit unangepasster Geschwindigkeit. Manchmal macht das keinen Spaß. 

Sognefjellet
Sognefjellet

Es geht bergab und die grüne Vegetation setzt wieder ein. Wir halten noch einmal an einem Aussichtspunkt und setzen unsere Fahrt nach unten fort.

Reisebericht Wohnmobil Norwegen, Sognefjellet
Reisebericht Wohnmobil Norwegen, Sognefjellet
Reisebericht Wohnmobil Norwegen, Sognefjellet

Die Route windet sich in einer sehr langen Abfahrt bis nach Gaupne hinunter. Es ist der höchste Gebirgspass Nordeuropas. Wir starteten auf 360 Meter Höhe in Lom, fuhren bis zum höchsten Punkt des Passes auf 1434 Meter über dem Meeresspiegel, um danach auf 17 Meter ü.NN abwärts zu fahren. Eine Strecke die über 100 Kilometer lang und sehenswert zu fahren ist. Nebenbei die Landschaftsroute in die Reise einzuplanen würden wir nicht raten. Fast 5 Stunden haben wir mit ausreichenden Pausen für diese Strecke benötigt. Der Gesamteindruck des Passes ist ein sehr guter Querschnitt der Gebirgslandschaft Norwegens. Eine klare Empfehlung von uns für jede Reiseplanung.  

Übernachtung:

Camping Nymoen Leirplass

61°29'24''N   7°36'26''E

Wunderschöne Lage am See, für eine Nacht ok. Ansonsten können wir die guten Bewertungen nicht verstehen. Primitivste Entsorgung, unfreundliches Personal. 

300 NOK, 10 NOK Dusche

Am nächsten Tag fahren wir nach Flam. Der besondere Höhepunkt dabei ist, durch den längsten Straßentunnel der Welt zu fahren. Die 24,5 Kilometer durch den Tunnel zu fahren ist ein Erlebnis. Unfassbar nimmt er kein Ende. Aufgelockert wird die Fahrt durch bunte Lichtspiele. Ich filme im Zeitraffer um eine bleibende Erinnerung zu behalten. Die Tunneldurchfahrt ist kostenlos.

Das Wetter war in den vergangenen Tagen ausgezeichnet, nun kündigt sich eine Regenfront an. Langsam sind wir von den vielen Eindrücken müde und so beschließen wir, einen Tag gar nichts zu machen und alles sacken zu lassen. Ich bin gesättigt von Fjorden und Serpentinen. Was nun? Um Flam herum gibt es einige Dinge zu sehen. Eigentlich wollten wir mit der Flåmsbahn fahren, das macht bei dem Wetter wenig Sinn. Die Straßen in der Nähe sind wieder schmal und eng. Mir kommt eine gute Idee und wir schauen uns verschiedene Videos über die Landschaftsrouten an. Dabei gewinnen wir den Eindruck nicht unbedingt neue Entdeckungen machen zu können. Die Bilder ähneln sich. Wir lassen Aurlandsfjellet aus. Einen ganzen Tag harren wir bei Sturm und Regen im Wohnmobil aus. Dabei fangen wir uns den ersten kleinen Sturmschaden am Auto ein. Ein herumfliegender Ast schlägt eine kleine Beule ins Auto. Ja, so ein Wohnmobil muss auf der Reise durch den Norden eine Menge ertragen können.

Morgen fahren wir Richtung Westen. Nach Bergen? Mal gucken was der Tag so bringt.

Übernachtung: Camping Lunde

60°54'0''N, 7°12'22''E