Der letzte Versuch ein Permit zu gewinnen

Heute soll es nach Cedar Breaks gehen. Wir haben uns eine landschaftlich schöne Strecke ausgesucht. Ein schöner Leckerbissen, denn der Wetterbericht kündigt während des Tages leichte Schneefälle an. Sieht bestimmt klasse am Cedar Breaks National Monument aus.

Nicht das wir noch große Erwartungen an die Lotterie für die Wave haben würden, oder doch? Egal, wir fahren nicht an Kanab vorbei und wollen die Chance doch noch ein Permit zu gewinnen nicht ungenutzt lassen.

Wir kommen knapp vor der Verlosung am Parkplatz des Office an und sehen hier schon wieder unzählige Autos parken. Na gut, es ist eben so wie es ist, aber einen Versuch starten wir noch. Wieder füllen wir den Antrag aus, uns wird die Losnummer 24 zugewiesen. Etwa 100 Menschen sind im Raum anwesend. Nicht sehr viel, manchmal bewerben sich hier über 200 Personen. 10 von Hundert werden heute glücklich werden. 

Die Rangerin prüft korrekt und streng die Anträge und holt sich 2 Asiaten an ihren Tisch. Anscheinend haben sich 5 Personen unter verschiedenen Namen zweimal angemeldet. Die Befragung dieser Personen ergibt keine schlüssigen Antworten und so waren es 5 Personen weniger die sich auf ein Permit bewerben durften. Alle 5 verlassen ohne zu murren, aber schlecht gelaunt, den Raum. Klasse, Mogelei lohnt sich nicht. Hier und auch vor Ort finden Kontrollen statt, die Welt kann doch gerecht sein.

Es gibt vor der Verlosung noch einmal notwendige und umfangreiche Erläuterungen die jedem Wanderer deutlich machen soll, sich nicht leichtfertig in der Coyote Buttes North zu bewegen. Wer jetzt der Meinung ist der Wanderung nicht gewachsen zu sein, sollte seinen Antrag zurückziehen.

Es wird sehr verantwortungsvoll informiert. Eine Notwendigkeit, denn immer wieder kommt es während der Wanderung zu tragischen Momenten.

Der Wetterbericht für morgen sieht ideal aus. Die Sonne scheint und die Temperaturen versprechen angenehm zu werden.

Genau um 9.00 Uhr und nicht eine Sekunde früher beginnt das Spiel, angespanntes Knistern herrscht im Raum.

Die Kugel rollt und das erste Los wird gezogen, wir sind nicht dabei.

Die Kugel rollt und Losnummer 25 wird gezogen.

Oh man, dicht daneben ist auch vorbei. Wir nehmen es gefasst auf und können es kaum glauben wieder eine Nummer neben dem Los gelegen zu haben. Bei der vergangenen Verlosung hatten wir Losnummer 2 und die 1 hatte gewonnen.

Die Kugel rollt und wir sind mit unseren Gedanken schon in Cedar Breaks.

Die dritte Kugel rollt an uns vorbei... Beim vierten Versuch hören wir fast nebenbei die Zahl 24. 

24?

Oh mein Gott, die 24?

Wir gucken uns ungläubig an und sind ganz still. Nur langsam begreifen wir unser Glück. Ich muss schlucken und es gelingt mir nicht meine Freudentränen zu verbergen. 

Wir gehören zu den 10 glücklichen Gewinnern. Und ehrlich, wir sind ganz fest davon überzeugt, dass wir es uns verdient haben. Jede Minute auf der Wanderung morgen werden wir genießen, wir werden diesen Moment aufsaugen und als einzigartiges Erlebnis in Erinnerung behalten. Es wird ein außergewöhnlicher und besonderer Tag auf unseren Reisen durch die USA werden.

Die Einweisung für die Wanderung dauert dann noch einmal 45 Minuten. 

Wir sind Besitzer des begehrten Permits für die Coyote Buttes North. Ich muss es der ganzen Welt mitteilen und ballere auf Facebook die gute Nachricht an all unsere Daumendrücker zu Hause raus. 

Was machen wir mit dem Rest des Tages? Faulenzen und erstmal wieder ein Zimmer besorgen.

Das Holiday Inn in Kanab möchte 120 Dollar für die Nacht haben. Das ist uns viel zu viel jetzt im November und so geht es zurück nach Page. Wir handeln im Days Inn den guten Preis der letzten Übernachtungen aus und sind zufrieden. Wir dürfen sogar schon einchecken und so liegen wir mittags schon mal auf den Betten und verwöhnen uns mit Keksen und Kaffee.

Das Wetter draußen ist nicht gerade einladend. Ab und zu öffnet der Himmel seine Schleusen. Es regnet nicht lange, dafür aber heftig.

Am Nachmittag wird das Wetter besser. Für eine kurze Visite an der Staumauer ist Zeit.

Wir schnorcheln danach noch durch den Walmart und können behaupten den ersten Tag im Urlaub ein wenig rumgegammelt zu haben. Das hat uns auch mal gut getan, Kraft tanken für die Wanderung morgen.


Die Gedanken schweifen immer wieder zur House Rock Valley Road. Sie ist nicht schwer zu fahren, bei Regen könnte aber das Durchqueren des Washs ein Problem werden.

Wir bereiten am Abend unsere Wandersachen vor und werden morgen früh entscheiden wie wir die House Rock Valley Road anfahren werden.