Die Situation für die vielen Touristen hat sich nicht verändert.
Im Frühstücksraum laufen in der Endlosschleife Nachrichten. An den Tischen werden Gespräche geführt, wo man was und wie besuchen kann. Ich bin doch beeindruckt, wie wir alle schon gelassen mit dieser Situation umgehen. Oder deutet sich doch langsam Entspannung an? Der Gouverneur von Utah gibt bekannt die National Parks öffnen zu wollen. Ein kleines Geschenk gibt es an die Touristen auch, die State Parks dürfen mit dem Annual Pass besucht werden. Keiner nimmt das hier so ernst, Freudensprünge bleiben aus. Viele Amerikaner sind einfach nur müde vom politischen Geplänkel. Von euphorischen Jubelschreien und würdevoller amerikanischer Haltung ist hier nicht viel zu spüren.
Um Moab werden die sonst etwas vernachlässigten Orte besucht. Orte für die oft die nötige Zeit während der Reise fehlt.
Nach dem gestrigen Regen ist die Luft angenehm kühl und frisch. Genau das richtige Wetter, um die Herbststimmung in den La Sal Mountains einzufangen. Diese Schleife beginnt in Moab, windet sich dann durch steile Berghänge und fällt danach durch die atemberaubenden Landschaften von Castle Valley und dem Colorado River Canyon bis nach Moab ab.
Die La Sal Mountain Loop Road fahren wir von Moab aus über den Spanish Valley Drive an. Bewusst haben wir diese Richtung so gewählt, weil wir nach dem Besuch der Straße, vorbei am schönen Colorado, den Negro Bill Canyon erwandern wollen. Es wird also wieder ein runder Tag mit einer Rundfahrt werden.
Der Oktober ist eine schöne Jahreszeit diese Straße zu besuchen. Wir fahren anfänglich durch den Mill Creek Canyon bis zum Abzweig der Straße die zum Warner Campground führt.
Auf der ungeteerten Dirt Road geht es 5 Meilen aufwärts zum Campground.
Das ganze Gebiet ist mit Schnee bedeckt. Ein schöner Kontrast zum bunt gefärbten Herbstlaub.
Der See wird umrahmt von zitternden Aspen und Nadelbäumen. Der Klang der tanzenden Blätter an den Aspen erinnert mich an unseren Urlaub in Colorado.
Eigentlich wollten wir hier wandern. Wir laufen aber noch nicht einmal bis zum See. Die Wolken ziehen bedrohlich über unsere Köpfe hinweg. Eine Stimmung, wie vor einem beginnenden Schneefall. Es ist kalt und wir sind dem Wetter entsprechend nicht gut genug wärmend angezogen.
Auf dem Rückweg taucht urplötzlich die Sonne durch die vom Wind vertriebenen Wolken auf.
Immer wieder schweift unser Blick über die kontrastreiche Landschaft. Bunte Blätter, weißer Schnee und in der Ferne tauchen roten Felsen auf. Ein kleiner Augenschmaus der die La Sal Mountain Loop Road zu dieser Jahreszeit absolut sehenswert macht.
Ein schöner Gegensatz, endlich ist es wieder warm.
Selten haben wir auf der 128 den Colorado so wasserreich gefüllt erlebt. Aber in diesem mit Schlamm angereichertem Wasser möchte ich nicht baden wollen.
Die 128 ist immer wieder eine reizvoll zu fahrende Straße. In Richtung Moab treffen wir auf den gut ausgeschilderten Trailhead Negro Bill Canyon. Nach der dreistündigen Autofahrt ist es eine willkommene Abwechslung auf Wanderung zu gehen.