Januar 2012 - Rundreise 16 Tage
Ich bin ein rote Steine Fan. Ein Flugbegleiter sagte mir mal vor Jahren, Florida sei ein Reiseziel für alte Leute. 2007 wagten mein Mann und ich dann doch mal eine alte Leutetour. Wir schrubbten über 3000 km bei großer Hitze und Luftfeuchtigkeit über das Land. Sahen die für uns wichtigsten Dinge, so das volle Programm, die "must to see"- Points und waren danach zufrieden, aber nicht euphorisch.
Bei mir ist der Funke nicht übergesprungen, meine Liebe war noch immer rot gefärbt, die Steine mir näher als das Wasser.
Im Januar dieses Jahres war uns irgendwie nach Sonne. Ich las zum x-ten Mal Reiseberichte und hatte Sehnsucht nach türkisblauem Wasser, weißen, feinkörnigen Sand, nach Palmenwedel die sich im Wind wiegen. Es musste einfach eine Portion Kitsch her. Ein Urlaub so wie im Katalog beschrieben, mit Segelbooten am Horizont, voller Versprechungen und traumhaften Lagen. Bloß keinen Streß, bloß nicht so viel Fahrerei. Naja, Urlaub eben.
Es ging Nonstop mit Air Berlin von Düsseldorf Richtung Fort Myers. Gewohnte Abläufe: Koffer aufgeben, Kaffee trinken und Flieger gucken ließen die Zeit bis zum Einstieg in das Flugzeug schnell vergehen.
Natürlich wurden alle Reisenden wieder geordnet in den Flieger gerufen. Wir gehörten zu der ersten einsteigenden Gruppe der hinteren Reihen. Die letzten Passagiere sollten beim Einsteigen immer die ersten sein, das sorgt für einen zügigen Einstieg. Eigentlich... Ich werde es nie begreifen, warum ungeduldige Schnelleinsteiger der letzten Einsteigergruppe sich immer wieder nach vorne drängeln. Im Flieger stehen wir auf Höhe der Reihe 14 im Gang, vor mir wird mühsam das übergroße Handgepäck verstaut, es geht kaum weiter, ein Stau, ein Stau....Eigentlich müsste Reihe 14 noch draußen am Gate stehen! Warum sind Passagiere oft so ungeduldig? Alle fliegen zur selben Zeit ab, keiner kommt dadurch früher an das gewünschte Ziel. Wenn ich mich endlich auf meinem Platz eingefunden habe, kommt garantiert noch ein Nacheinsteiger und haut mir mit seinem Allerwertesten die Brille von der Nase. Ich warte schon darauf, habe immer einen Sitzplatzterroristen vor mir oder so einen netten Typen der hinter mir die Knie in meinen Sitz bohrt. Freiwillig fliege ich auch nur, weil es nicht anders geht. Das nennt man Einsicht in die objektive Notwendigkeit.
Air Berlin überraschte uns mit schmackhaftem Essen und ausgezeichnetem Service. Leider ist im Flieger selbst "moderne Käfighaltung" angesagt. Mein Mann schob sich einen Kaugummi in den Mund, stellte die Uhr um und ergab sich seinem Schicksal. Ich befand mich noch immer in der Illusion mal kurz nach Florida zu fliegen. Florida liegt ja an der Ostküste, das wird ein angenehmer und relativ kurzer Flug. Weit gefehlt, aus gedachten 9 Stunden wurden es ungeduldige 10,5 Flugstunden. Fliegen gehört nicht zu meiner Leidenschaft. Es ist einfach eine Frage der Körperbeherrschung, wenn das linke und rechte Knie in bequeme Haltung gebracht werden möchte. Ich saß angespannt in aufrechter Körperhaltung und dankte heimlich meinem netten Vordermann, der seine Sitzposition nicht sofort auf Schlafen stellte. Diesmal entging ich einem Sitzplatzterroristen, das machte den Flug ein wenig angenehmer. Ich liebe rücksichtsvolle und mitdenkende Menschen, leider sind sie zu selten anzutreffen.
Alles andere Organisatorische verlief nach dem Flug gelassen, bei Alamo holten wir einen Fullsize was weiß ich ab.
Wie immer prüften wir gründlich die Reifen. Schön um das Auto laufen und inspizieren . Schließlich wird es ein Hyundai-Sonata. Der hat knapp 4100 Meilen auf dem Tacho, alle anderen Autos sind undiskutabel. Es ist erschreckend, in welchem abgefahrenen Zustand sich die Reifen der Autos präsentierten.
Wir werfen „Werner“ (unser TomTom) in Gang, der uns zielsicher in das Candlewood& Suites of Fort Myers brachte.