Wahweap Hoodoos

Info:   http://www.zionnational-park.com

Koordinaten: https://www.eausmuc.de

Parken:       N37 06.355 W111 41.040  (WGS 84)   

Gruppe 1:   N37 09.608 W111 42.693   (WGS 84)

Gruppe 2:   N37 09.729 W111 42.701   (WGS 84)


Wieder bin ich zu zeitig wach. Das ist gut so, denn der Frühstücksraum des Hotels ist leer.

Das Angebot ist reichlich und so schlagen wir uns den Magen voll, denn heute steht eine lange Wanderung auf dem Plan. Eine Wanderung ohne große Schwierigkeiten, aber 15 km über Stock und Stein sind für mich eine Herausforderung. Nach meinem schweren Unfall fällt es mir schwer, lange Strecken mit Gepäck zu bewältigen. Mit Beschwerden muss ich leben und wenn es gar nicht anders geht, gibt es während der Wanderung eine Tablette. Ich bin nicht bereit mich auf Grund der Schmerzen einzuschränken. So lange wie möglich kämpfe ich mich durch. Ausruhen kann ich mich zu Hause.

Ich glaube es ist unser dritter Versuch die Wahweap Hoodoos zu erreichen. Unsere Bemühungen wurden bisher durch verschiedene Behinderungen erschwert. Mal war es das Wetter, dann eine extrem schlechte Offroad, nicht überwindbare Hindernisse, alles hinderte uns dieses Gebiet zu besuchen.

Heute ist das Wetter ideal, nicht zu heiß und vor allem trocken.

Zuvor versuchen wir in Kanab an der Lotterie teilzunehmen, um ein begehrtes Ticket für den Besuch der Wave zu gewinnen. Mit uns hoffen 200 Personen, nur 10 gewinnen, wir nicht.

Unsere Erwartungen waren gering und so fahren wir unbetrübt zu unserem eigentlichen Vorhaben die Hoodoos zu erwandern.

Im Visitor Center des Bureau of Land Management bei Big Water erhalten wir Informationsmaterial mit genauen Koordinaten der Wegbeschreibung.

Wir fahren durch Big Water und folgen den Schildern zur “Fish Hatchery”.

3,3 Meilen von der US 89 entfernt parken wir unser Auto auf dem Parkplatz.  

Von hier aus starten wir unsere Wanderung.

Auf der Karte sieht der Weg sehr einfach aus, trotzdem müssen wir uns ständig orientieren. Zuerst geht es durch einen Zaun. Wir laufen zunächst entlang des ausgetrockneten Bachbetts des Wahweap Creek nach Norden. Am Anfang ist der Weg interessant, weil der Bach an den Seiten von schönen Felswänden umgeben ist. 

Zunehmend wird der Weg eintönig und schlängelt sich in Kurven bis zu den ersten schon von Weitem sichtbaren Hoodoos. Bis hierhin sind wir einige Kilometer gelaufen. 

Wir sind sehr froh, dass der Weg trocken ist. Ist der lehmige Untergrund feucht, klebt einem die Pampe schwer an den Schuhen. Zunehmend wird es rutschig. In der Hitze des Sommers würden wir persönlich diese Wanderung nicht unternehmen. Gnadenlos ist man der Sonne ausgeliefert, Schatten ist nur an den Felswänden zu finden.

Wahweap Hoodoos
Wahweap Hoodoos

Wir sind immer noch nicht am Ziel und wer mit dem Gedanken spielt eine Abkürzung entlang der Felsen zu suchen, sollte die Idee schnell wieder vergessen. Folgt weiter dem Bachlauf. Die Wanderung am Felsen vorbei führt zum Ergebnis, irgendwann an einer hohen Abbruchkante zu stehen und nicht weiter laufen zu können. Zunehmend wird das Gelände nahe der Hoodoos von störrischen hohen Pflanzen umgeben. Wir bahnen uns den Weg und stehen vor der ersten Hoodoogruppe. Es sind noch nicht die schneeweißen Hoodoos, diese stehen in der zweiten Gruppe.

Die vielfältigen Estrada-Sandsteinformationen zeigen sich in unterschiedlichen Farben. Wir finden graue, hellbraune, schneeweiße Hoodoos mit dunkelroten Hauben auf den Köpfen.

Die Bedingungen zum Fotografieren sind nicht ideal. Die meisten Hoodoos liegen schon im Schatten, so dass das strahlende Weiß der Formationen kaum zur Geltung kommt. Erwischen wir einen günstigen Augenblick, sind wir begeistert vom Anblick. 

Wer alles in schönster Pracht erleben möchte, sollte zeitig starten und am Vormittag sein Ziel erreichen. Ab dem Mittag tauchen die Hoodoos meist in Schatten ein. 

Ich habe Bilder von strahlend weißen Formationen gesehen, majestätisch schön. Heute sehen sie etwas unspektakulär aus. Trotzdem bin ich begeistert von den Kleckertürmen. Es ist immer wieder erstaunlich, was die Natur erschaffen kann.

Wahweap Hoodoos
Wahweap Hoodoos
Wahweap Hoodoos

Wir versuchen in der kurzen Zeit unseren Aufenthalts die zwei Gruppen so gut wir möglich zu erkunden. Uns sitzt ein wenig die Zeit im Nacken. Jetzt im November wird es zeitig dunkel. Das heißt unseren Rückweg nicht zu spät anzutreten.

Wahweap Hoodoos
Wahweap Hoodoos
Wahweap Hoodoos

Insgesamt sind wir fast 16 km gelaufen. Eine leichte Wanderung die nicht zu jeder Zeit durchführbar ist.

Noch einmal der Hinweis, dass Regen oder nasser Boden das Laufen wesentlich erschwert. Die Pampe klebt an den Schuhen und der Boden ist äußerst glitschig. Bei Hitze und Sonne gibt es wenig Möglichkeiten schattige Plätze zu finden. 

Nehmt ausreichend Wasser mit, zieht Wanderschuhe an und schützt euch vor der Sonne. 

Für die Wanderung haben wir 5 Stunden benötigt. Das ist eine gut bemessene Zeit, aber wir haben uns nicht lange an den Steinformationen aufgehalten.

Persönlich würde ich mit Pausen mehr Zeit einplanen, wenn etwas übrig bleibt ist es auch gut. Besser so als anders.

Wer die Wanderung nicht unternehmen kann oder möchte, sollte nicht traurig sein. Es gibt Hoodoos fast am Straßenrand zu sehen. Die sehen anders aus, sind aber genauso schön. Morgen werden wir sie besuchen und das lohnt sich richtig, denn die Sonne setzt sie bildschön in Szene.