White Pocket

USA, Arizona
White Pocket

White Pocket ist eine wunderschöne Landschaft auf dem Paria Plateau im Vermillion Cliffs National Monument.

White Pocket, wieder ein Areal in Arizonas Gegend, welches durch viele interessante Beiträge und vor allem wunderschöne Bilder im Internet im Sauseschritt von Touristen erobert wird. Bisher ist für den Besuch dieses Gebietes kein Permit nötig. Lange wird es nicht mehr dauern und auch dieses Gebiet muss durch entsprechende Maßnahmen geschützt werden.

White Pocket, das ist das was wir in diesem Urlaub unbedingt erleben wollen. Die Anfahrt löste vor dem Urlaub einige Fragen aus. Die White Pocket über eine asphaltierte Straßen zu erreichen ist nicht möglich. Der Weg führt über unwegsame Steinplatten und Tiefsand. Fahren wir mit unserem Auto oder buchen wir vor Ort eine Jeeptour? Schließlich verabreden wir uns mit Bille, Stephan und Heiko, die zu dieser Zeit auch die White Pocket besuchen möchten. Gemeinsam wollen wir in ihrem gemieteten Kraftpaket SUV das Ziel erreichen. Sogar übernachten wollen wir dort, um Sonnenauf- und Sonnenuntergang zu erleben. Wir freuen uns wie kleine Kinder auf dieses Unternehmen. 

Durch meine schwere Erkältung vor dem Urlaub mussten wir eine andere Variante der Planung in Betracht ziehen. Nach 3 Wochen Grippe wäre es unvernünftig gewesen eine eiskalte Nacht im Zelt zu verbringen.

So buchten wir von Deutschland eine Jeeptour bei der Paria Outpost vor. Das sichert uns eine bequeme Anfahrt, wir sind vom Wetter unabhängig und müssen uns keine Gedanken um die Fahrt durch den Tiefsand machen. 

Heute ist es nun soweit, um 5.45 Uhr klingelt der Wecker. Die Zeitverschiebung von Utah nach Arizona (dort gibt es keine Sommerzeit) macht ein frühes Aufstehen notwendig.

Nach einem kurzen aber gehaltvollen warmen Frühstück im Days Inn fahren wir Richtung Kanab. 

Am Horizont steigt die Sonne auf, ein fantastischer Morgen und ein stimmungsvoller Einstieg in den Tag. Irgendwie ist heute Feiertag.

Von Page nach Kanab

Um 8.00 Uhr erreichen wir die Paria Outpost. Susan und Steve begrüßen uns herzlich. Tourguide Dallas wird uns durch die White Pocket führen. 

Paria Outpost
Paria Outpost

Es geht ohne viel Zeit zu verlieren los. Ein wenig wundere ich mich über die Klapperkiste an Auto schon, die kommt mir vor wie ein Panzer im Ruhestand. Aber was klappert und abgearbeitet im Einsatz daher kommt, kann nur mit solider funktionierender Wertarbeit von sich überzeugen. Ich freunde mich mit dem Kraftpaket an, obwohl es an allen Ecken und Enden zieht. Kein Wunder, es ist draußen kalt, a...kalt. Die Temperaturen zeigen 26 Fahrenheit (-1,6 Grad Celsius) an und ich bin froh diese Nacht nicht im Zelt verbracht zu haben.

Am Parkplatz der Wave steht doch wirklich am frühen Morgen ein Ranger. Dallas ist versucht uns einen Besuch (sprich Permit) für die Wave zu organisieren. Wir lehnen dankend ab, denn ab nun sind unsere Tage Richtung Las Vegas verplant. So was blödes aber auch, das wäre die Chance gewesen. Leider fahren wir morgen schon zum Zion. Es würde mich echt interessieren, ob dieser Versuch geklappt hätte. Ich kann mir das aber wirklich nicht vorstellen, zu streng sind die Regeln für die Vergabe der Permits.

Eine wunderbare Fahrt durch den Morgen. 

Den ersten Stopp legen wir bei diesen roten Zipfelmützen ein. Das sind Teepees vom Paw Hole innerhalb der Coyote Buttes South. Für diesen Besuch ist auch ein Permit notwendig und so laufen wir nur bis zum Zaun und stibitzen uns ein paar Eindrücke.

Teepees, Paw Hole Trailhead, Coyote Buttes South

Bis zum Parkplatz benötigen wir insgesamt 2 Stunden. Ein paar mal muss Dallas das Kraftpaket treten, um durch den Tiefsand zu fahren. Diese Anfahrt ist definitiv nicht für touristisch ausgestattete Allradantriebe geeignet. Es soll ja immer  Mutige geben, die das schaffen. Ich würde davon abraten.

Vom Parkplatz sieht das Gebiet relativ unspektakulär aus. Noch würde der Wanderer nicht davon ausgehen hier Kleckersahneburgen anzutreffen. Aber wer wandert schon bis hier her, das Gebiet ist unwegsam zu erreichen.

Von oben, Google macht es möglich, ist es sehr interessant zu sehen wie die White Pocket in die Landschaft eingebettet liegt.

Zu Hause konnte ich mir nie vorstellen, wie die Felsformationen in ihrer gesamten Erscheinung aussehen könnten. Steht der Besucher sofort vor einer Kleckerburg?

Wir stapfen durch tiefen Sand und erreichen die ersten Felsplatten.

Ich bin voller Spannung, linkerhand laufen wir in die White Pocket hinein. Wer das Valley of Fire kennt, findet es bis jetzt ganz nett. Das Licht ist hart und bringt die Formationen gut in Erscheinung, aber nicht zum Strahlen. 

White Pocket

Langsam gewinnen die cremefarbenen Felsen an Wirkung und die "WOW" Stimmung setzt ein...

White Pocket
White Pocket
White Pocket
White Pocket
White Pocket
White Pocket
White Pocket
White Pocket

Ich laufe wie ein taumelnder Träumer durch die Gegend. Immer neue Formationen schreien mir entgegen, knipse mich, knipse mich. Und ich knipse wie eine Wahnsinnige, immer wenn ich ein wenig die Richtung ändere setzt sich das Schmuckstück neu in Szene und dann geht alles wieder von vorne los. Hinter jeder Ecke gibt es wieder neue Eindrücke zu gewinnen. Mein Blick ist geschärft und immer auf der Suche, nur nichts verpassen. Es ist ein faszinierender Ort voller Kleckerburgen, Sahnehauben, alles dekorativ von Mutter Natur geschaffen, unglaublich, unfassbar schön!

White Pocket
White Pocket
White Pocket
White Pocket
White Pocket
White Pocket
White Pocket
Moqui Marbles
White Pocket
White Pocket
Snail Shell
White Pocket
White Pocket
White Pocket
Turtle Rock

Das Ende unserer großen Runde durch die White Pocket ist erreicht. Langsam geht das grandiose Farbspiel in grell blendendes Grau über. 

Für die Besichtigung einer alten Indianerhöhle fehlt mir das Interesse. Ich gucke sie mir nur an, Dallas zeigt uns alte Knochen und angeblich antike Pfeilspitzen. Was soll mich nach dem Schauspiel auch noch begeistern? Nur aus Höflichkeit gehe ich mit Tourguide Dallas zu diesem Loch.

Interessanter ist es diese kleine Echse zu beobachten. In kurzer Zeit passte sich ihre Hautfarbe der Umgebung an. 

Nach über 4 Stunden Besichtigung bin ich von den Sahnetupfern, Puddingburgen und zauberhaften Zuckerglasuren platt, zufrieden und glücklich.

Das war wirklich ein Feiertag, erneut durfte ich ein kleines Wunder der Natur kennenlernen. An solchen besonderen Orten denke ich wieder: Wir sind jetzt hier und das ist gut so!  

Hier verlassen wir die White Pocket
Hier verlassen wir die White Pocket

Der Tag neigt sich langsam dem Ende entgegen. Auf dem Rückweg Richtung Page liegen an der US 89 die Toadstool Hoodoos. Bei diesem schönen Abendlicht springen wir schnell aus dem Auto und erreichen kurz vor Sonnenuntergang die Steine. Auch heute ist nicht ausreichend Zeit vorhanden, um alles näher zu betrachten. Diese Hoodoos werden von uns immer stiefmütterlich behandelt, weil um Page einfach zu viel zu entdecken ist. Vielleicht beim nächsten Mal...

Auch ohne Übernachtung bei der White Pocket war es der faszinierendste Tag in diesem Urlaub. 

Morgen geht es wieder zum Zion NP. Nicht um eine große Wanderung zu starten, wir wollen einfach nur genießen.