Pinien-Prozessionsspinner

Warum möchte ich auf den Pinien-Prozessionsspinner aufmerksam machen?

Weil ich selber die schmerzhafte und äußerst unangenehme Erfahrung mit den giftigen Härchen der Raupe machen musste.

Informationen über den Spinner finden wir bei Wikpedia.

Die Raupen formiere sich in einem Umzug, der einer Prozession ähnelt.

Pinien-Prozessionsspinner

Interessant anzusehen, die Gespinste an den Pinienbäumen.

Überall auf Mallorca wird auf das Vorhandensein der Raupe aufmerksam gemacht. Von Januar bis April befindet sie sich auf Wanderschaft. Der Kontakt mit dem Spinner sollte unbedingt vermieden werden. Die Schädlinge können schlimme Reaktionen auf der Haut und den Schleimhäuten verursachen.

Zuerst entdeckten wir meterlange Kolonnen auf der Erde in der Nähe eines Pinienwaldes. Formiert in einer Schlange kriechen die Raupen von ihren Nestern in den Pinien auf den Boden herab. Dort vergraben und verpuppen sie sich. Wir wussten bis dahin nichts von der Gefahr dieser speziellen Raupenart auf Mallorca und waren über warnenden Hinweisschilder dankbar. Ab nun gaben wir Acht und trotzdem erwischt es mich am Ende des Urlaubs.

Im Süden von Mallorca besuchten wir noch einmal Es Pontas. Ich wollte das Felstor aus einer besonderen Perspektive fotografieren. Den Prozessionsspinner hatte ich ganz vergessen. Um mir einen sicheren Halt während des Fotografierens zu verschaffen, griff ich in den Ast einer Pinie. 

Am nächsten Tag fing meine linke Handfläche an zu brennen. Die Hand war rot und juckte stark. Der Zwang nicht zu kratzen war nicht zu beherrschen. Das wiederum verstärkte den Juckreiz und die allergische Reaktion. Der Juckreiz wurde im Laufe der Zeit unerträglich. Ich bin nicht wehleidig, doch hier versagte meine positive Grundhaltung Schmerzen zu ertragen. Ungewollt wurde ich zur jammernden Liese. Die Hand war so geschwollen, dass ich sie nicht mehr schließen konnte. Regelmäßige Kühlung mit einem Gel verschaffte Linderung der Reaktion. 

Allergische Reaktion Pinien-Prozessionsspinner
Allergische Reaktion Pinien-Prozessionsspinner

Es war nicht lustig und auch 4 Wochen nach dem Kontakt mit den giftigen Haaren der Raupe hielt ein leichter Juckreiz an. Ganz vermeiden lässt sich der Kontakt auch bei größter Aufmerksamkeit wahrscheinlich nicht. Ursache für rote Stellen auf der Haut, die man sich nicht erklären kann, können hochallergene Härchen der Prozessionsspinnerraupe sein. Gerade wenn es windig ist fliegen sie durch die Luft und können mit der ungeschützten Haut in Kontakt geraten.

Ich kann noch nicht mal sagen, dass sich der Einsatz für das Bild gelohnt hat. Diese schmerzhafte Erfahrung war mir das Bild nicht wert.

Vorbeugend deshalb der Rat:

  • Während einer Wanderung unter kontaminiertem Gelände lange Wandersachen tragen
  • Bei Pausen Rucksäcke geschützt ablegen. An meinem Wanderrucksack befinden sich Wochen nach dem Urlaub unzählige Haare, die Reaktionen auslösen.
  • Nach der Wanderung duschen und Haare waschen
  • Kleidung waschen
  • Am besten ist es bei starkem Wind befallene Pinienwälder meiden. 
  • In die Reiseapotheke gehört unbedingt ein Kühlgel.

Ich hatte leider keines dabei und musste mir eine teure Salbe in einer spanischen Apotheke besorgen. Zu Hause angekommen nutzte ich ein einfaches Kühlgel aus einem Drogeriediscounter. Das hat gut geholfen.

Bei einer starken Reaktion, besonders der Atemwege, den Arztbesuch nicht aufschieben. 

Sind Kinder betroffen?  Ich kenne aus Erfahrung den unerträglichen Juckreiz und würde in diesem Fall einen Arztbesuch empfehlen. Er kann die Situation besser einschätzen und professionell helfen.