Trip durch die Wüste der USA

Ich nehme es dem Leser vorweg, unsere Tour wird ein Rundreise durch die Wüste der USA.

Es ist Ende Oktober, wir sitzen im Wohnzimmer und denken darüber nach, was wir im November zur Überbrückung der dunklen Jahreszeit unternehmen könnten. Die Vorstellungen sind vielfältig und so springen wir von einer Idee zur anderen. Mallorca, Portugal oder Zypern stehen in der engeren Auswahl, am Ende wird es ein ganz verrückter Einfall. Wir sind Feuer und Flamme diesen so schnell wie möglich umzusetzen.

Monate später sind wir glücklich uns die spontanste Reise unseres Lebens ermöglicht zu haben.

Wüste der USA
Wie ein Meer aus Sand erhebt sich White Sands glitzernd aus dem Herzen inmitten der Wüste New Mexicos.

Nur 5 Tage später saßen wir im Flieger nach Las Vegas. In den verbliebenen Nächten vor unserer Abreise konnte ich vor Aufregung kaum schlafen. Zu viel ging mir durch den Kopf. Den organisatorischen Kram an Buchungen und sonstigen Vorbereitungen erledigten wir auf Grund unserer Erfahrungen schnell. Mich bewegte die Frage, wohin wir fahren wollten. Richtung Pazifik oder rote Steine oder in die Wüste? Schließlich legten wir fest alles vor Ort zu entscheiden. Ein Revival unserer früheren Reisekultur. Morgens aufstehen, Kaffee trinken und aus dem Bauch heraus entscheiden, wohin es gehen sollte. So mochten wir es am liebsten. In den vergangenen Jahren war planloses Reisen nicht möglich. Jedes noch so exotische Ziel hatte zum Ergebnis, dass einer schon da stand und rief: "Huhu, ich bin schon hier!" Jetzt wird das ähnlich sein, nur ist der November ein weniger beliebter Monat seinen Jahresurlaub zu verbringen. Es müsste möglich sein ohne Vorbuchung der Motelzimmer zu reisen.

Wir hatten uns fest vorgenommen, wenig zu fahren und jeden Moment zu genießen. Auf keinen Fall wollten wir hetzen und jede Nacht das Zimmer wechseln. Mit der Zeit wollten wir verschwenderisch umgehen. Zeit ist Luxus und davon haben wir in unserem Alter viel.

Schneller als wir es bisher erlebten, reisten wir in das Land ein. Condor brachte uns sicher in unsere liebste Region der USA.

Die erste Überraschung erwartete uns nach der Ankunft in Las Vegas. Es gab kein uns zufriedenstellendes Mietauto. Wir hatten einen ganz normalen Midsize gebucht. Von den zwei Autos in der Linie stank das erste nach kaltem Rauch und das zweite hatte ein nicht ausreichendes Reifenprofil. Mit Reifenpannen in den USA kennen wir uns aus, darauf hatten wir überhaupt keine Lust. Nach einer Reklamation fuhren wir zu unserem Erstaunen mit einem Wagen vom Hof, von dem wir sonst bei einer Reise durch die Staaten nur träumen. Wow, ein Upgrade haben wir noch nie erlebt. Unser Jeep Grand Cherokee hatte alles was man sich wünschen würde, aber oft nicht bekommt. Ausgestattet mit Bodenfreiheit, 4x4 und so manchem Schnick Schnack den wir nicht nutzen werden, weil wir nicht mal wissen, dass es dies gibt.

Wüste der USA

Wir saßen im Auto wie ein Königspaar und freuten uns wie kleine Kinder. So bequem und großzügig, das schreit förmlich nach einem weit von Las Vegas liegendem Reiseziel. Der Anspruch in diesem Urlaub wenig zu fahren und lange an einem Ort zu wohnen wurde schnell über den Haufen geworfen. Mein Wunschziel lautete nun White Sands. Es soll ein Trip durch die Wüste werden.

In Las Vegas trafen wir unseren Freund Mike. Gemeinsam zogen wir 2 Tage durch die Stadt. Es gab viel Schönes und überraschend viel Negatives zu sehen. Zwischen Glanz und Glimmer fanden sich extrem viele Obdachlose, die versuchten so gut wie möglich zu überleben. Ganz erschrocken war ich über den hohen Anteil süchtiger Menschen. Unbefreit durch die Stadt zu ziehen, war uns nicht möglich. Wir können nicht genießen und feiern, wenn neben uns das Elend durch die Straßen zieht.

Nach 3 Nächten wollten wir nur noch raus aus der Stadt und rein in unser Vergnügen.

Ohne ein Hotel vorzubuchen fuhren wir nach Page.

Wüste der USA
Las Vegas

Unser Reise begann und wir waren euphorisch wie früher in guten alten Zeiten.