Wohnmobil Reisebericht Darß

Die Halbinsel Darß zeichnet sich durch abwechslungsreiche Küstenlandschaft zwischen Ostsee und Bodden aus.

Die schmale Landzunge zwischen Meer und Bodden gehört mit ihren flachen und steilen Ufern,  zu den schönsten und abwechslungsreichsten Landschaften.

Fischland ist der westliche Teil der Halbinsel, der Darß liegt in der Mitte, Zingst im Osten der Halbinsel. 

Wir übernachten auf einem Campingplatz in der Nähe des Strandes von Zingst. Durch die seit einigen Tagen herrschende Hitze an der Ostsee ist die Küste gut besucht. Der Campingplatz ist ausgebucht und wir bekommen eine Ahnung wie es hier in der Hochsaison sein kann. Der Verkehr rollt ununterbrochen über die Insel. Auf und an der Straße finde ich den Andrang unerträglich. Unsere Wohlfühloase finden wir an den weiten Stränden der Insel. Nach einigen Strandwanderungen entscheiden wir uns zu einer Fahrradtour in den Osten der Insel. 

Fahrradtour nach Pramort

Die Pramort-Tour führt von Zingst in den idyllischen Nationalpark Vorpommernsche Boddenlandschaft zu den Aussichtspunkten Pramort und Hohe Düne. Wir fahren über den Deich Richtung Pramort bis zum Strandaufgang 1. Im Gegensatz zum Strand von Zingst ist dieser Abschnitt wenig besucht.

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Weiter geht es am Osterwald entlang. Der Osterwald zählt zu den vier größten Regenmooren in Mecklenburg Vorpommern. Die Renaturierung des Osterwaldes ist ein großes Projekt auf dem Ostzingst. Zu DDR Zeiten wurde das Gebiet forstwirtschaftlich intensiv genutzt und ausgetrocknet. Aufgabe ist es nun, das Regenwasser wieder zurückzuhalten. So soll die nötige Voraussetzung für die Feuchtigkeit zur Bildung des Torfes geschaffen werden.

Der Wald ist beeindruckend und einer der Höhepunkte auf dieser Fahrradfahrt. Die Sumpfgebiete erinnern an Florida. Wunderschön und viel zu schade hier nur mit dem Fahrrad durchzufahren.

Eine besondere Attraktion sind 6 Mammutbäume die 1955 im Osterwald gepflanzt wurden. Ich habe leider keinen Hinweis im Internet gefunden, aus welchem Grund und von wem sie hier gepflanzt wurden.

Zingster Mammutbaum (cc: Wikimedia Commons, Wdwdbot, Triangolum)
Zingster Mammutbaum (cc: Wikimedia Commons, Wdwdbot, Triangolum)

Weiter geht es über die Sundischen Wiesen. Sie sind ideales Brut- und Rastgebiet für viele Vogelarten. In den Uferbereichen und vor allem in Windwatt finden Vögel ausreichend Nahrung für sich und ihren Nachwuchs.

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Die Gebiete von Rügen, Bock und Kirr bieten ideale Bedingungen für den Durchzug der Kraniche. Die Rastplätze werden jährlich von über 60000 Kranichen besucht. 

Ab etwa Mitte September bis Anfang November sammeln sich die Kraniche, um gemeinsam nach Südeuropa und Afrika in ihre Winter­quartiere zu starten.

Am Pramort befindet sich der bedeutendste Rastplatz des Grauen Kranichs Mitteleuropas. Tagsüber sind sie auf abgeernteten Feldern anzutreffen, wo sie sich ihre Energiereserven für den Weiterflug anfressen. Am Abend fliegen mehrere tausend Kraniche zu ihren Schlafplätzen am Pramort. Zu dieser Zeit wird das Naturschutzgebiet ganz besonders geschützt. Kraniche sind hochsensible Vögel, deshalb wird der Besuch dort zwischen 1. September bis Anfang November täglich von 19 Uhr bis zum nächsten Morgen um 8 Uhr für den allgemeinen Verkehr streng geregelt und stark eingeschränkt.

Information Nationalpark-Card:  https://www.zingst.de/de/aktivitaeten/natur/kranichrast/nationalpark-card          

Wo kann ich Kraniche beobachten?  

https://www.fischland-darss-zingst.net/fischland-darss-zingst/kraniche/kranichbeobachtung.php

Rastplätze in Europa:

https://www.kraniche.de/de/rastplaetze-in-europa.html

 

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In Pramort und an der Hohen Düne befinden sich Beobachtungsplattformen mit Blick auf die Dünenlandschaft. Heute können wir bis nach Hiddensee gucken.

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Aussichtspunkt in Pramort
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Sehr eindrucksvoll ist die über 13 m hohe Weißdünenlandschaft vor Pramort. Mit mehr als 13 Metern Höhe ist die Hohe Düne von Pramort zugleich eine der höchsten Weißdünenlandschaften an der deutschen Ostseeküste.

Von der Straße erreichen wir den Aussichspunkt nach ca. 30 Minuten Fußweg.https://goo.gl/maps/vkypwmkN9x12

 

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Die unberührte weiße Küstenlandschaft ist einzigartig. Wieder ärgere ich mich meine Kamera nicht dabei zu haben und nur mit dem Smartphone unterwegs zu sein. Der Strand liegt dem Betrachter weiß strahlend voller Anmut zu Füßen. Dieser besondere Strandabschnitt wird durch den National-Park geschützt. Die schmalen Strände sind zu großen Teilen mit Vegetation bedeckt, welche guten Schutz für die auf dem Strand brütenden Vögel, wie Zwergseeschwalben oder Sandregenpfeifer bieten.

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Zurück geht es über den landschaftlich schönen Weg nach Zingst am Zingster Strom vorbei. Vom Radweg hat man einen Ausblick auf den Bodden. An mehreren Stellen befinden sich Rastplätze mit Aussichtsplattformen.

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Eine andere Fahradtour führt uns zum Leuchturm Darßer Ort. Von Zingst aus fahren wir wieder gemütlich auf dem Deich entlang. Prerow verlassen wir ganz schnell. Eine besondere Herausforderung ist der Fahrradweg der durch den Wald zum Leuchtturm führt. Hunderte schmale Betonplatten befestigen den Fahrradweg. Wir werden durchgerüttelt und geschüttelt und ich wundere mich, dass die Fahrräder diesen schlechten Weg unbeschadet überstehen. Am Leuchtturm angekommen überfallen uns ausgehungerte Monstermücken. Ich bin gut mit Mückenspray am Körper versorgt und sie stechen "nur" auf dem Kopf. Bei Burckhard kleben sie wie die Fliegen am Speck und saugen gierig ihre Nahrung auf. Es ist nicht zu ertragen, kleine Kinder weinen und Erwachsene flüchten von diesem Ort. Trotzdem versuche wir den kleinen Wanderweg zu bewältigen. Es hat keinen Sinn, wir müssen uns retten und diesen Ort verlassen. Die Fahrradtour war einfach nur schrecklich. Es ist der Auftakt der Mückenplage an der Küste und nach fünf Wochen Küstenbesuch haben wir zum ersten Mal den Gedanken wieder die Heimreise anzutreten. Ich bin mit juckenden Mückenstichen übersät und will einfach nur noch fort.

Nach dem Besuch der Inseln im Osten wollen wir uns eigentlich die Landschaft um Kühlungsborn ansehen. Leider sind die Stellplätze alle ausgebucht. Weiter sollte es nach Wismar gehen, doch dort ist Hafenfest. Nicht immer klappt alles so wie es gewünscht wird. Auch damit muss der Camper leben können.