Ein " ES SOLL EINFACH NICHT SEIN TAG" im Urlaub ist immer dabei. Heute ist es so weit. Es gibt Tage im Urlaub die muss man einfach nicht haben. Da passt aber auch gar nichts zusammen.
Aber der Reihe nach.
Das Zimmer im Days Inn ist so gut, dass wir zum ersten Mal gar nicht aus dem Bett kriechen wollen. Irgendwie liegt Urlaub in der Luft, unsere Bildungsreise macht heute Morgen definitiv Pause. Die Fenster sind weit geöffnet und die Luft im Zimmer ist erfrischend mit Sauerstoff angereicht. Der frisch gebrühte Kaffeeduft zieht durch das Zimmer und wir gucken erstmal den neusten Wetterbericht. Das wird so ein Misch-, Maschwetter. Wolken, Sonne und vereinzelte Schauer sind angekündigt. Wir trödeln ein wenig rum und begeben uns nach dem Frühstück zum Auto.
Es geht Richtung Cottenwood Canyon Road. Kurz davor entdecken wir im BLM-Office die gehisste Fahne am Mast. Oh, ist das Visitor Center geöffnet? Ich muss es leider wieder schreiben Government Shutdown dauert immer noch an. Die Regierung ist zum großen Teil stillgelegt. Nur vereinzelte Behörden dürfen das Leben in den USA aufrecht erhalten.
Utahs Regierung öffnete zwar die National Parks, alle anderen staatlich verwalteten Tourismusbehörden bleiben weiter geschlossen. Dazu gehört auch das Bureau of Land Managment.
Es war so ein hoffnungsvoller Lichtblick der sich schnell wieder verzog. Natürlich ist das Informationscenter geschlossen. Wir hätten so gerne erfahren, ob wir über die 431 zu den Wahweap Hoodoos fahren können.
Die Wahweap Hoodoos können auf 2 Wegen erreicht werden. Nördlich über die BLM Road 431 oder über Big Water.
Da wir unser gebuchtes Auto mit dem touristischen Allradgetriebe ausnutzen wollen, nehmen wir die nördliche Fahrt in Angriff. Schließlich hat bis jetzt immer alles gut geklappt, die Vorwarnungen anderer für die Straße ignorieren wir einfach. Wenn der Weg unwegsam werden sollte, kehren wir eben um...
Die Cottenwood Canyon Road ist gut befahrbar, wir freuen uns auf die Hoodoos.
Von der CCR biegen wir auf die 431 ab. Anfänglich fährt sich diese Strecke noch einigermaßen entspannt. Nach kurzer Zeit ahnen wir, wie schwer diese Fahrt werden könnte.
Immer wieder überwinden wir knifflige Stellen und motivieren uns so, ganz langsam an das Ziel zu kommen.
Nach über einer Stunde brechen wir das Unternehmen ab. Hier kommen wir zwar noch hinunter, aber nicht mehr hoch. Vergangene Spuren eines verzweifelten Versuches mit dem Auto diese Stelle zu überwinden, lassen uns das Risiko einfach zu groß erscheinen.
Bis zu den Hoodoos sind es außerdem immer noch ein paar Meilen weit. Laufen fällt also auch aus.
Diese Fahrten sind wirklich nicht für meine Nerven geschaffen und vor allem ist es nicht unser Auto. Solche Straßen mit dem Mietwagen zu befahren ist verboten und so lauert immer ein wenig Risiko während so einer Fahrt.
Ich bin echt erleichtert, als wir die CCR ohne Schaden erreichen und habe auch keine Lust mehr auf risikoreiche Strecken.
Von unserem Vorbereitungszettel nehmen wir nun den zweiten Weg der Tour in den Angriff, um es gleich vorweg zu nehmen, vergeblich.
Jetzt wollen wir den Einsteig über das kleine Örtchen Big Water finden, was sich ohne Karte aber als schwierig erweist. Ich bin stinksauer auf das geschlossene BLM.
Es ist mittlerweile schon früher Nachmittag, solch Zeitverschwendung ist einfach ärgerlich. Besser informiert hätten wir gleich den Weg über Big Water genommen.
Wir suchen weiter:
und geben entnervt auf.
Ab jetzt heißt der Tag " ES SOLL EINFACH NICHT SEIN TAG", wir ergeben uns dem Schicksal und machen einfach ungeplant woanders weiter. Jetzt gibt es erstmal ein Tässchen Kaffee, den genießen wir am Wahweap Overlook. Das Leben ist zu kurz , um sich über Kleinigkeiten zu ärgern.
Der Horseshoe Bend ist immer einen Besuch wert und unmittelbar auf dem HWY 89 zu erreichen.
Ein kleiner Wanderweg von höchstens 15 Minuten führt direkt zum Overlook.
Von hier oben ahnt man noch nicht, was einem weiter unten erwartet. Ein unglaubliche Aussicht auf den Colorado.
Mit meinem Objektiv ist das Panorama nicht einzufangen. Egal, wir verweilen hier über eine Stunde beobachten und genießen die Atmosphäre.
Mit der Kühlbox geht es am Abend zum Picknick erneut an den Wahweap Overlook, Sonnenuntergang gucken.
Ein sinnlicher Abschluss eines " ES SOLL EINFACH NICHT SEIN TAG"es.
Am Abend packen wir unsere Rucksäcke für den kommenden Tag.
Wir sind voller Spannung und Vorfreude auf die Tour zu den White Pockets. Um 5.45 Uhr klingelt der Wecker, also ab in die Heia und träumen von morgen