White Sands National Park

Info. Karte

        NPS

Der Jetlag sagt uns um 6.00 Uhr ist die Nacht beendet. Irgendwie sind wir zeitlich noch immer nicht im Rhythmus. Um 7.15 Uhr sitzen wir im Auto. 15 Minuten hat das Ausschecken vom Motel benötigt, weil meine Kreditkarte nicht akzeptiert wurde. Ich bin ja der Meinung die Dame war noch nicht ausgeschlafen und überfordert. Karten haben wir zur Sicherheit mehrere dabei, alles kein Problem. Der Kaffeebecher ist frisch gefüllt, der Tempomat positioniert und es geht 225 Meilen entspannt durch weites Land. Es ist nichts los auf den Straßen und unsere Blicke können über die vertrocknete Plaine schweifen. Heute Nachmittag soll es endlich nach langer Zeit regnen. Wir sind bemüht noch vor den ersten Tropfen den White Sands NP zu erreichen

Der White Sands National Park liegt im Herzen des großen Tularosa Beckens, am nördlichen Ende der Chihuahua-Wüste. Seit Dezember 2019 sind die White Sands zum National Park ernannt. Ein Wüstenbesuch der ganz unerwarteten Art wird jedem Touristen unvergessliche Augenblicke bescheren. Weißer Sand mitten in trockener Wüste.

Die strahlend weißen Dünen liegen in Höhen von 1185 m bis 1254 m über dem Meeresspiegel.

Wir starten unseren Besuch wie immer am Visitor Center. Mit Kartenmaterial und neuem Hut verlassen wir das Gebäude und fahren entlang des Dune Drive, zum am tiefsten liegenden Parkplatz. Hier ist kaum ein Mensch unterwegs und wir starten unsere Wanderung. Zwar sind im Park Wanderwege ausgewiesen, die interessieren uns weniger.  

White Sands National Park
Anfahrt White Sands National Park

Zuerst cremen wir uns ein und packen sorgfältig unseren Rucksack. Meine Fotosachen sind vollständig, Akkus aufgeladen, auf der Speicherkarte ist ausreichend Platz und das richtige Objektiv sitzt auf dem Gehäuse. Die Kamerausrüstung sollte bei auftretenden Sandstürmen gut geschützt werden. Es ist also wichtig nicht einfach ohne Vorbereitung loszurennen. Jeder von uns hat eine Wasserflasche und einen Riegel in der Tasche. Jetzt werden nur noch die Koordinaten vom Standpunkt des Autos gespeichert, denn schnell ist es möglich die Orientierung zu verlieren. Sonnenbrille nicht vergessen!

White Sands National Park
Wanderung über die Dünen

Ich bin erstaunt, als ich auf festen Untergrund trete. Wie fast jeder, erwarte ich sandigen Untergrund. Überraschend läuft es sich sehr einfach, bis wir sandige Stellen erreichen. Dann läuft es sich wie an der Ostsee. 

Wir stehen nicht auf Sand, sondern auf einer Gipswüste.

Das Dünenfeld aus Gips befindet sich im Tularosa-Becken, das von den Bergen San Andres und Sacramento umgeben ist. Diese Berge bestehen aus Gipsschichten. Regen und Schneeschmelze aus diesen Bergen lösen den Gips auf und spülen ihn auf den Boden des Beckens.

Die Wüste der USA eröffnet wieder hochinteressante Einblicke.

Yuccas stehen malerisch im weißen Gips und die Zartheit von Dünengräsern kommt besonders attraktiv zur Geltung.

White Sands National Park
White Sands National Park

Die Muster im Sand faszinieren, knorrige Pflanzen warten nur darauf betrachtet zu werden. Manchmal finden wir winzige Spuren im Sand. Die hier lebenden Pflanzen und Tiere haben spezielle Techniken, um zu überleben. Die Lebensbedingungen sind rau: die Winter sind kalt, die Sommer sehr heiß, Oberflächenwasser gibt es kaum und das Grundwasser ist hoch mineralisiert.

White Sands National Park
White Sands National Park
White Sands National Park
White Sands National Park
Das Wurzelwerk der Sträucher hält den Sand als Sockel fest.

Mit dem glitzernden weiβen Untergrund vor blauem Himmel bieten die Dünen unvergessliche Ansichten.

White Sands National Park

Nach fast 5 Stunden verlassen wir diese wunderschöne Gegend. Wir sind beeindruckt von dieser weißen Landschaft die mitten im Herzen von New Mexico in trockener Wüste eingebettet ist. 

Man reibt sich auch nach langer Zeit die Augen und denkt, unfassbar welche Vielfalt Wüste bietet.

White Sands National Park
Dune Drive

Dieser National Park ist jede noch so lange Anreise wert. Der Besucher sollte dabei nicht vergessen, dass im Sommer die Temperaturen unerträglich heiß sind. Jetzt im November ist ein stundenlanger Besuch kein Problem. Für uns steht fest, auf jeden Fall noch einmal wieder zu kommen. Dann bleiben wir vielleicht länger hier. Diesmal hat es mit dem Sonnenuntergang nicht geklappt. Am Ende des langen Tage sind wir kaputt und wollen uns nur noch ausruhen. Ab morgen soll das Wetter umschlagen. Wir sind glücklich es bei Sonne hierher geschafft zu haben. Zur richtigen Zeit an einem schönen Ort, perfekt und unvergesslich!

Auf den Regen warten wir bis zum Abend, er kommt nicht. Danach gehen wir einkaufen und testen meine Kreditkarte. Natürlich funktioniert sie. Morgen setzen wir uns ins Auto und fahren einfach los. Wir wissen was uns unterwegs erwarten könnte, können die Situation mit dem Wetter nicht richtig einschätzen. Vorgebucht ist nichts, wir entscheiden während der Fahrt wohin es geht. Wir fahren weiter Richtung Arizona.