Puffins am Látrabjarg

Westernmost point of Iceland
Puffins am Látrabjarg

Nach der interessanten Anfahrt erreichen wir eine der spektakulärsten Seevogelklippen der Welt, Látrabjarg. Die Klippe ist mit 14 Kilometern die längste Steilklippe Islands und mit bis zu 450 Meter Höhe eine der höchsten der Welt.

Verschiedene Vogelarten treffen sich an diesem Felsen zur Brutzeit und bilden Kolonien. Puffins am Látrabjarg sind von Mitte Mai bis Ende August zu sehen.

In Látrabjarg angekommen erreichen wir am Ende der Straße den Leuchtturm Bjargtanga.

Von hier aus sehen wir die erste Möglichkeit Papageientaucher zu entdecken. Dort wo Menschen an der Steilküste auf dem Bauch liegen, kann es nur einen Grund dafür geben: Puffins sind in Sichtweite.

Wir sind sprachlos, einen Meter von uns entfernt beobachten wir diese tollpatschigen bunten Vögel. Sie setzen ein tiefes Vertrauen in die Besucher und lassen sich nicht stören. Manchmal habe ich den Eindruck sie suchen den Kontakt zu den Menschen. Jeder der hier sitzt ist mit sich und dem Beobachten beschäftigt. Alle genießen diesen einmaligen Moment der Nähe.

Puffins am Látrabjarg
Puffins am Látrabjarg
Puffins am Látrabjarg
Puffins am Látrabjarg
Papageientaucher am Látrabjarg

Auf kleinen Trampelpfaden laufen wir an der Steilküste entlang. Wir dürfen uns nicht zu nah an den Rand des Felsens begeben. Die Nester sind dicht unter der Grasnarbe angelegt. Das macht die Kante sehr brüchig und gefährlich.

Die Höhe des Felsens lässt sich erahnen, wenn man die beiden Mannekens auf dem nächsten Foto sucht.

In der gigantischen Felswand brüten Tausende Vögel.

Puffins kommen zur Brutzeit ans Land. Der Papageientaucher legt nur ein Ei. Die Brutzeit beträgt ca. 36 Tage, die Nesthocker bleiben ungefähr 40 Tage im Nest. Das Paar brütet abwechselnd das Ei aus. Die Fütterung des Nachwuchses erledigen sie gemeinsam.

Störende Grasbüschel zupfen die Puffins vor den Bruthöhlen weg und nutzen sie als Nistmaterial.

Puffins am Látrabjarg
Puffins am Látrabjarg
Puffins am Látrabjarg

In einigen Tagen schlüpfen die ersten Puffins aus den Eiern. Es beginnt die aufregende Jagd nach kleinen Fischen und Krebsen für ihre Jungvögel. Keine leichte Zeit für die Eltern, sie verteidigen das Futter auf dem Weg zu ihrem Kücken. Möwen versuchen den Puffins ihr frisch gefangenes Futter abzujagen.

Puffins am Látrabjarg
Puffins am Látrabjarg
Puffins am Látrabjarg
 Látrabjarg

Nach der kurzen Besichtigung der Steilküste, zieht es mich zurück in die Nähe des Leuchtturms. 

Auch ich lege mich jetzt ins Gras und beobachte diese reizenden Vögel. Ihre Bewegung erinnert an den Gang der Pinguine. Tollpatschig rutschen sie einen kleine Hügel hinunter und richten sich gerade auf. Der Landeanflug ist putzig. In aufrechter Haltung stellen sie die Füße voran, mit den Flügeln versuchen sie das Gleichgewicht zu halten. Möchte er starten, braucht er einen größeren Anlauf. Von der Klippe aus fällt es den Papageientauchern wesentlich leichter abzufliegen.

Puffins am Látrabjarg
Puffins am Látrabjarg
Puffins am Látrabjarg

Das Schnäbeln ist ein Drohgegärde und soll der Konkurrenz Eindruck und Stärke vermitteln

Puffins am Látrabjarg
Puffins am Látrabjarg
Papageientaucher mit Nistmaterial
Puffins am Látrabjarg

Schweren Herzens verabschieden wir uns von den Papageientauchern. Auf uns wartet die Rückfahrt auf der Schotterpiste. Außerdem möchte ich heute Abend kochen. Um ehrlich zu sein reicht das für heute. Auch wenn wir viel im Auto sitzen ist es anstrengend und mein Körper schreit nach Ruhe.

In den abgelegenen Westfjorden sind die Puffins am Látrabjarg wesentlich zutraulicher als anderswo auf Island. Nirgendwo auf der Insel kommt der Besucher dem Vogel so nah wie hier.

Für mich ist das mein schönstes Erlebnis während dieser Reise.

An der Straße zum Látrabjarg
An der Straße zum Látrabjarg
An der Straße zum Látrabjarg

Das Essen schmeckt hervorragend. Es war die leckerste Tütenbolognese und das teuerste Rinderhackfleisch meines Lebens.

Morgen werden wir weiter über die Westfjorde nach Sudavik fahren.