Erstaunlich ist die moderne Kaffeemaschine auf dem Zimmer. Ein Kaffeeduft zieht durch das Zimmer in die Nase und weckt die Lebensgeister in uns. Unser tägliches Ritual gönnen wir uns fast immer im Urlaub. Wir schalten den Fernseher an und gucken unseren Lieblingssender TWC (den Wetterkanal). Vom Bett aus schlürfen wir unseren Pappbecher aus und beobachten die voraussichtliche Wetterlage. Schön soll es werden, aber im Laufe des Nachmittags drohen Gewitterwolken. Morgen soll es regnen. Wir treffen jetzt die Entscheidung, wenn nicht heute wann dann? Mein Mann redet schon seit Wochen vom Shafer Trail und ich weiß zum Glück nicht genau, was mich erwarten soll. Ein bisschen unbefestigte Straße, ein bisschen Schüttelei, wunderbare Landschaft und zum Abschluss noch der Besuch des Canyonland National Parks. Jau, ich freu mich darauf. Im Vorfeld habe ich viele beeindruckende Fotos gesehen, gigantische Wände, einen wundervollen Arch - das wird ein schöner Tag!
Ich bereite das Frühstück vor und habe da so meine kleinen Tricks gefunden. Mit dem Wasserkocher werden die Eier gekocht, Knäcke gibt es von Walmart, ein Teller mit Tomaten und Gurken steht auf dem Tisch und zum Abschluss darf es noch ein Joghurt sein. Fürstlich!
Erstmal besuchen wir eine weitere Sehenswürdigkeit um Moab.
Noch nicht genug von der Hauptattraktion dem Arch NP und noch ein wenig Zeit im Urlaub übrig? Dann sollte man sich diese kleine Wanderung zum Corona Arch nicht entgehen lassen. Die Wanderung ist in ca. 2 Stunden zu absolvieren. Aber besser ist es, man plant am Arch noch Zeit zum Bestaunen ein.
Aufmerksam lesen wir die braunen Straßenschilder, um den Parkplatz auf der rechten Seite zum Corona Arch nicht zu verpassen. Dort angekommen, finden wir nur ein Auto auf dem Parkplatz vor. Es scheint eine ruhige kleine Wanderung zu werden.
Auf der Infotafel finden wir eine niederländische Beschreibung für die Wanderung zum Corona Arch vor. Sie ist oberhalb der Tafel durch einen Stein befestigt.
Kompliziert ist der Weg nicht zu finden.
Folge den kleinen Steinmännchen, dann kann nichts passieren. Ins Buch eingetragen und dann kann es schon losgehen.
Wir starten am Corona Arch Trail, ein meist einfacher Wanderweg. Ab und zu gibt es Stellen die Trittsicherheit erfordern.
Es ist ein wunderschönes Gebiet. Wir laufen und erklimmen dabei ein wenig Höhe, nutzen die kurzen Ketten zur Sicherheit und besteigen eine kleine Leiter.
Wer keine Lust hat bis nach oben zu laufen, auch der Anblick aus der Distanz ist schön.
Wir wandern bis hinter den Arch.
Dort angekommen fühlen wir uns überwältigt von der Stille und dem majestätischen Anblick. Das sind Momente die sich in das Gehirn einbrennen, die andere Dinge unwichtig werden lassen.
Genug bestaunt, machen wir uns auf den Rückweg, jetzt bergab.
Wir fahren zum nächsten Höhepunkt dem Shafer Trail. Die Fahrt wollen wir von unten nach oben bewältigen.
Von Moab auf der 191 kommend biegen wir links auf die 279 ab.
Auf dieser asphaltierten Staße begleiten uns auf der rechten Seite gigantische Felswände, links fließt der Colorado River an uns vorbei und auf der gegenüber liegenden Seite des Flusses liegen runde braunrötlich gefärbte Steinformationen im Schatten.
Nur zum Vergleich um die Dimension der gewaltigen Wand zu zeigen.
An der Kalianlage endet die 279, weiter geht es auf der Potash Road.
Vorbei an tiefroten Gesteinsformationen werden wir auf der Potash Road bis zur Schleife des Colorados durchgerüttelt. Überall steht geschrieben, dass es ganz viel Spaß machen soll über die Potash Road zu fahren. Ich warte auf den Spaß und versuche mich im Auto festzuhalten. Der schlechte Zustand der Straße lässt einen Beifahrer nicht glücklich werden. Vielleicht wäre es mir als Fahrer anders ergangen, aber in diesem Moment verkrampft mein Gehirn und ich denke an unsere Reifen...
Potash Road, am Gooseneck Overlook steigen wir aus und beobachten die Flußschleife.
Das Schild Richtung Visitor Center lässt mein Herz erfreuen. Ich weiß auch nicht warum, aber ich dachte alles überstanden zu haben und nur noch Serpentinen fahren zu müssen.
Nach dem wir nach rechts zum Shafer Trail abgebogen sind, macht die erste knifflige Stelle noch Spaß. Ich steige aus dem Auto aus und weise gefühlvoll den Weg an Steinen vorbei, die uns den Weg versperren. Geschafft, ins Auto gesprungen und weiter. Die nächste Stelle ist für unser großes Auto gar nicht geschaffen, ich bange um den Unterboden. Zurück geht es aber auch nicht mehr, wir müssen jetzt nach oben fahren. Vor lauter Anspannung fotografiere ich leider nicht mehr. Zum ersten Mal im Urlaub bin ich ganz still und will einfach nur sitzen und heil oben ankommen. Der Himmel sieht in diesem Moment auch nicht mehr so blau aus, aber das Wetter hält zum Glück.
Update 03.2015
Wir sind den Shafer Trail erneut im März 2015 gefahren. Die Straße befand sich in einem sehr guten Zustand, komplizierte Stellen wurden geglättet und sind jetzt abhängig vom Wetter sehr einfach zu fahren.
Langsam geht es die Serpentinen hinauf.
Während der Fahrt verengt sich ab und zu die unbefestigte Straße. Ich bin froh, dass uns kein Auto entgegen kommt.
Oben angekommen genießen wir den Ausblick.
Es war im Nachhinein nicht wirklich gefährlich den Shafer Trail zu überwinden. Die Piste muss nur trocken sein. Für mich ist es trotzdem ein kleines Abenteuer. Immer nah am Abgrund zu fahren, ist ein unangehnemes Gefühl für den Beifahrer.
Der Nachmittag ist schon fortgeschritten, wir erholen uns kurz im gut gekühlten Visitor Center. Die Zeit ist kostbar und so beschließen wir, die Views im Canyonland National Park zu besuchen. Nach dem wir 2006 und 2011 den Park schon ausführlich erkundeten, genießen wir einfach den Rest des Tages bis zum Sonnenuntergang.
Gegen 20.30 Uhr erreichen wir unser Motelzimmer. Ein weiterer schöner Tag mit dem Besuch des Corona Archs und der Fahrt über die Potash Road und dem Shafer Trail neigt sich dem Ende entgegen. Wir können uns nicht mehr überwinden das gekühlte Zimmer zu verlassen. Hühnerfleisch aus der Büchse, Gewürzgurken und ein bisschen Mayonnaise ergeben einen leckeren Geflügelsalat zur Vorspeise, der Hauptgang besteht aus einer Nudelsuppe und zum Abschluss zischt es in der Kehle. Budweiser ist einfach lecker nach so einem erlebnisreichen und anstrengenden Tag.