Ramberg

Wir übernachten an einer der schönsten Stellen auf den Lofoten, am Rambergstranda. Für 4 Tage haben wir hier unsere Strandhütte bezogen. 

Der fiese Eisregen hat sich in leise fallende Schneeflocken verwandelt. Das einzige was fehlt ist Sonnenschein. Oft treibt ein starker Sturm den pulvrigen Schnee über das Land, nicht gerade einladend um die Gegend zu erkunden. Wir lassen unser Auto zum großen Teil stehen, weil die Straßen vom Schnee verweht werden und man sowieso zum großen Teil keine ausreichende Sicht über das weite Land hat.

In der einfach ausgestatteten Hütte ist es urgemütlich, vom Sofa aus beobachten wir das stürmische Meer. Zwischen dem sehr schnell wechselnden Wetter unternehmen wir Spaziergänge und genießen das raue Klima am Meer. Es ist traumhaft schön hier, wie schön muss es bei Sonnenschein sein.

Sieht doch gar nicht so dramatisch auf den Bildern aus, wird der eine oder andere Leser meinen. Stimmt! Wie immer ist eine Kamera oder das Smartphone dabei, um die wenigen Momente mit Sonnenschein und guter Sicht festzuhalten.

Erster Blick aus dem Fenster:

Ramberg, Lofoten - Ramberg Gjestegård

Jetzt aber raus:

Ramberg, Lofoten - Ramberg Gjestegård

Skihose, Jacke anziehen, Wanderschuhe schnüren, Fotokram greifen und ab gehts.

Ich lebe mich hier mit meiner Kamera so richtig aus und habe gefühlte eine Million Bilder vom Strand geschossen, morgens zum Sonnenaufgang, abends zum Sonnenuntergang, ich bin oft an der frischen Luft und sauge die einsamen und stillen Momente auf. Manchmal sind die umliegenden felsigen Bergspitzen zu sehen, um ganz schnell wieder in der Weite zu verschwinden.

Ramberg, Lofoten - Ramberg Gjestegård
Ramberg, Lofoten
Ramberg, Lofoten
Rambergstranda
Ramberg, Lofoten
Rambergstranda
Ramberg, Lofoten

Wiedermal dick anziehen und die Spikes an die Wanderschuhe heften.

Bei eisigem Wind, Sturm, Schnee und Eisregen unternehmen wir einen langen Spaziergang durch den Ort. Unmittelbar am Hafen befindet sich das Zentrum mit einer Tankstelle, kleinen Geschäften und einem Lebensmittelmarkt. Hier findet der Urlauber alles um sich selbst verpflegen zu können. Alkohol wird wie überall in Norwegen in Lebensmittelgeschäften nicht angeboten. 

Ramberg, Lofoten
Ramberg, Lofoten

Am Hafen selbst herrscht fleißiges Arbeiten. Das eine oder andere kleine Fischerboot kehrt vom Nachtfang zurück und sogleich stürzen sich die Möwen mit lautem Geschrei auf die Reste des frisch ausgenommenen Kabeljaus. An Holzgestellen werden die ausgenommenen Fische zum Trocknen aufgehangen. Hinter den Bergen brauen sich schon wieder dunkle Wolken zum nächsten Schneesturm zusammen, um mit ganzer Kraft die schwachen Sonnenstrahlen zu verjagen. Das sind die Bilder die uns zu Hause zu einem Besuch der Lofoten lockten, eine traumhafte Postkartenidylle die im Winter ihren besonderen Reiz ausstrahlt.

Ramberg, Lofoten
Ramberg, Lofoten
Ramberg, Lofoten

Abseits der Hauptstraße finden wir diese bunten Häuser, die mit ihren leuchtenden Farben am Meer zum Blickfang werden.

Ramberg, Lofoten
Ramberg, Lofoten
Ramberg, Lofoten
Ramberg, Lofoten
Ramberg, Lofoten

Auch Briefkästen und Mülltonnen erhalten ihren Schutz. Weshalb? Das verstehen wir nach dem Marsch durch dieses stürmische und kalte Wetter gut.

Ramberg, Lofoten

Am Abend wagen wir uns an den Strand und fangen leichte Polarlichter ein. Eigentlich Quatsch, aber wir kämpfen um jedes Licht. Bei dem Sturm ist es fast unmöglich Langzeitaufnahmen zu machen, das Stativ wackelt wie Espenlaub, ständig müssen wir die vereiste Linse reinigen, aber wir haben etwas Grünes eingefangen. Das ist wie bei einem Spiel am Automaten. Im nächsten Moment könnte es besser werden. Wir warten und hoffen, dass es doch noch grüner wird und vor allem die Wolken verschwinden. 

Irgendwann verabschiede ich mich langsam von den Polarlichtern, mehr wird wohl in diesem Urlaub nicht passieren.