Am Morgen wissen wir noch nicht genau, wo wir die kommende Nacht verbringen werden. Eine schöne Art zu reisen und sich von Momenten inspirieren zu lassen. Mal sehen, wie weit wir kommen.
Die frische Brise des Atlantiks konnten wir gestern in vollen Zügen genießen, irgendwie vermissen wir die weitläufigen Sandstrände an der Osküste. Verwöhnt von der wunderschönen naturbelassenen Westküste des vergangenen Jahres sind wir hier doch ein wenig überrascht, wie schwer es ist einen Strand zu finden, der unseren Ansprüchen gerecht werden kann.
Am York Beach steigen wir aus dem Auto und beschließen gleich weiter zu fahren. Hier macht uns ein Spaziergang keine Freude und so hoffen wir auf spätere Stopps.
Trotzdem ist es schön von der Küste aus das Meer zu beobachten und die letzten warmen Strahlen der Sommersonne aufzusaugen. Am Nubble Lighthouse gönnen wir uns eine lange Pause, halten die Nase in den Wind und probieren am dortigen Imbiss die ersten Fischhappen.
Der Leuchtturm wird vom Festland begutachtet, er steht auf einer Insel die unbewohnt und für Besucher nicht zugänglich ist.
Das Nubble Lighthouse, gilt als einer der am meisten fotografierten und besuchten Leuchttürme in den USA.
Die Anlage auf der Insel umfasst 5 Gebäude: Der Turm mit dem Leuchtfeuer, das Wohnhaus (7 Zimmer), das rote Ölhaus (Generator Haus), das weiße Werkzeug- und Vorratshaus und das Bootshaus.
Bewusst nehmen wir uns für diesen Küstenabschnitt viel Zeit und versuchen an verschiedenen Stellen Strände zu besuchen und die Zeit zu genießen.
Es gibt immer wieder kleine Orte an denen wir stoppen und die typischen Motive des Fischerlebens festhalten. Es ist so wie an der Ostseeküste, der Wind pfeift um die Ohren, die Uhren ticken störrisch langsam und allmählich passt man sich dem Rhythmus der Küstenbewohner an.
Am frühen Nachmittag erreichen wir Ogunquit.
Ogunquit zeichnet sich durch einen weitläufigen feinen, weißen Sandstrand aus. Eine Besonderheit an der sonst felsige Küste Mains.
Hier verbringen wir den restlichen Tag am Strand des Atlantiks. Wunderbar die frische Luft am endlos langen Strand zu genießen. Eine Unmenge großer Muscheln liegt umspült vom Wasser im Sand . Wir heben sie auf, lassen sie wieder fallen, weil die nächste Muschel schöner, größer und noch einmal viel, viel schöner ist.
Sammeln entspannt, man ist mit der Natur im Einklang, hört das Meer beruhigend rauschen, kleine Wellen plätschern im gleichmäßigen Rhythmus gegen das Festland. Zwischendurch beobachten wir kleine quirlige Strandläufer, die emsig im Sand nach Nahrung suchen.
Ganz langsam fällt die Spannung des alltäglichen Lebens ab.
Wir laufen ca. 5 km am Strand entlang und beschließen das Motel für diese Nacht in diesem Ort zu buchen.
Schön, wenn die Nacht vom Rauschen des Meeres begleitet wird. Nach einem leichten Frühstück verlassen wir Ogunquit und wollen mal in Kennebunkport nach den Reichen gucken.
Das Stadtzentrum befindet sich am Kennebunk River. Einst war es ein Fischer- und Schiffsbauerdorf, wandelte sich jedoch in den letzten Jahrzehnten zu einem beliebten Seebad. Das prominente Ferienziel der Wohlhabenden gilt als einer der teuersten Ferienorte im Nordosten der USA. Ich kann dem Ort nichts Außergewöhnliches abgewinnen, aber bestimmt können sich die Betuchten hier hervorragend verstecken und ganz unter sich sein. Wir wollen dabei auf keinen Fall stören und steuern unseren nächsten Ort an.
Old Orchard Beach heißt uns willkommen.
Hauptanziehungspunkt dieses Badeortes ist der 12 km lange Strand. Als eine der wenigen Gäste in diesem Ort fühlen wir uns so verloren. Irgendwie scheint die Saison Ende September mit einem Schlag beendet zu sein. Wir können die Spuren des Sommers erahnen. Eine Menge Hüpfburgen und Spielmöglichkeiten zeigen, dass hier tatsächlich geurlaubt wird.
Mit `nem Bahnhof fängt alles an, hoffentlich kommt hier auch mal ein Zug vorbei!
Ja, ein Leuchtturm geht noch...
Cape Elisabeth strahlt mir zwei Leuchttürmen, von denen einer der am meisten..., na ihr wisst schon.
Einer davon heißt Portland Head Light, ist der älteste Leuchtturm Mains und steht im Fort William Park. Er steht wunderschön auf felsigen Boden direkt am Wasser.
Uns interessiert mehr die Umgebung und so lümmeln wir auf dem felsigen Küstenabschnitt und beobachten das Meer, die Wellen, die Sonne.
Wir fahren die Küste entlang und entdecken um Boothbay Harbor hübsche Orte.
Diese wunderschöne durch flaches Felsgestein zerklüftete Küstenlandschaft begleitet uns bis Camden.
Wenn ich längere Tage an der Küste Maines verbringen würde, dann unbedingt hier in der Nähe. Zahlreiche Buchten und Flussmündungen teilweise in sehr felsiger Umgebung eingebettet, vermitteln diesen ursprünglichen rauen Küstencharme Maines.
Im White Anchor Inn in Boothbay finden wir ein kleines, einfaches und sehr ruhiges Motel.
Morgen geht es in den Arcadia National Park.